Brasilien steckt in einer Phase schwerer Verwerfungen. Die Wirtschaft findet seit 2013 nicht aus dem Krisenmodus heraus. Eine Serie von Korruptionsskandalen erschüttert das größte Land Südamerikas, die alte politische Klasse hat das Vertrauen der Bürger verspielt. Als 2018 ein neues Staatsoberhaupt gewählt wurde, suchte eine Mehrheit ihr Heil bei Jair Bolsonaro. Der frühere Offizier packte die Brasilianer bei ihren Ängsten und Sorgen, er versprach ihnen einen radikalen Neuanfang. Auf Besserung aber wartet die Bevölkerung bis heute vergeblich. Die soziale Lage verschärft sich weiter, in Amazonien treibt der Präsident den Raubbau an der Natur voran, und rücksichtlos geht er gegen Linke, Minderheiten und andere Gegner vor. Wer ist dieser Mann, wo kommt er her, und wie konnten seine Parolen bei den Bürgern verfangen? Andreas Nöthen hat den Aufstieg Bolsonaros aus der Nähe miterlebt. Er zeichnet das Porträt eines rechten Populisten, wie ihn Lateinamerika seit Jahrzehnten nicht gesehen hat.weiterlesen