Camera Austria 111/2010
International
Produktform: Buch / Geheftet
Die monographischen Beiträge der aktuellen Ausgabe von Camera Austria Nr. 111/2010 stellen die Frage nach der Angemessenheit künstlerischer Mittel, sich den virulenten politischen, gesellschaftlichen und historischen Fragen unserer Zeit zu nähern. Für drei dieser Beiträge ist zuerst die Form des Künstlerbuches gewählt worden, das die Verbindung von Bild und Text und die Reihung von einzelnen Kapiteln und Erzählsträngen bietet. So hat Omar D. sein über Jahre entwickeltes Buch: Erinnerungsarbeit. Eine Biografie des Verschwindens. Algerien 1992 – als Künstlerbuch konzipiert. Er widmet dieses Werk den Opfern des Bürgerkriegs der 1990er Jahre in Algerien und ihren Familien. Über diesen blutigen inneren Konflikt zu sprechen, ist in Algerien verboten, es ist also auch den Familien jede Möglichkeit genommen, Nachforschungen über ihre vermissten Familienmitglieder anzustellen. Omar D.’s Buch ist (in bezeichnender Weise) nicht in Frankreich, sondern in England erschienen, ebenso wie das Buch von Bruno Boudjelal Jours intranquilles / Disquiet Days. Boudjelal, der in Frankreich geboren ist, beschreibt hier seine Annäherung an Algerien, dem Land aus dem sein Vater stammt und in das er schließlich selbst reist. Für die Publikation in Camera Austria wählte er eine Serie von fünfzehn Fotografien aus, die in Bentalha entstanden sind, dem Ort eines Massakers im Jahr 1997, den er auf seiner Reise 2002 aufsucht. Eingeführt werden diese beiden Arbeiten von einem Essay der algerischen Autorin und Menschenrechts-Aktivistin Salima Ghezali. In ihrem Text versucht sie der Frage auf den Grund zu gehen, warum man den Konflikt in den 1990er Jahren als »Krieg ohne Bilder» bezeichnete und ob Kunst das Verstehen eines sinnlosen Krieges ermöglichen könnte.weiterlesen
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