Die überwiegend anonym und in Sammelhandschriften überlieferten Capitula episcoporum, eine spezifische Form bischöflicher Gesetzgebung im Karolingerreich und seinen Nachfolgestaaten im 9. und 10. Jahrhundert, geben – was schon das Vorwort des ersten Bandes als eigentümlichen Reiz der Quellengattung versprach – „einen vorzüglichen und nicht selten drastischen Einblick in den karolingischen Glaubensalltag“.Der vorliegende Band schliesst diese den bischöflichen Kapitularien gewidmete Editionsreihe ab – nach drei Textbänden, deren erster und zweiter (von 1984 bzw. 1995) die altbekannten und breit überlieferten nordalpinen Vertreter der Textgattung präsentieren, während im dritten (ebenfalls 1995) eher die anonymen Neufunde des letzten Jahrhunderts und die wenigen italienischen Texte enthalten sind. Der vierte Band liefert nunmehr vor allem das Gesamtregister zu den drei Textbänden, aktualisiert diese durch „Ergänzende Hinweise“ über nachträglich aufgefundene Handschriften, neuere Literatur und Korrekturbedarf bei der Einschätzung einiger Capitula und zieht schliesslich in Gestalt eines texttypologischen Essays ein systematisches Fazit der im Zuge dieses Editionsprojektes in ganz neuer Abgrenzung konstituierten Textgattung `Bischofskapitular´ und ihrer formalen und inhaltlichen Entwicklung als Instrument der karolingerzeitlichen Kirchenreform.weiterlesen