Caspar David Friedrich - Frauenbilder
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Frauenbilder von Friedrich? Da fällt einem zuerst die Frau am Fenster in der Berliner
Nationalgalerie ein; vielleicht auch die Frau vor der untergehenden Sonne
in Essen. Bei näherem Hinsehen begegnen uns dann Frauengestalten über Jahrzehnte
in seinen Gemälden und Zeichnungen. Eine Hauptrolle spielt Caroline
Bommer, seit 1818 Friedrichs Ehefrau. In ihren herzlichen und humorvollen
Briefen lernen wir sie näher kennen.
Die offizielle zeitgenössische Kunstkritik wird von Männern dominiert, weshalb
unsere Aufmerksamkeit auch den wenigen Frauen gilt, die sich über Friedrichs
Bilder äußern. Für Johanna Schopenhauer haben sie 'einen schwermütigen,
geheimnisvollen religiösen Sinn; sie ergreifen das Gemüt mehr als das Auge.'
Die Schriftstellerin Helmina von Chézy lobt die lebendige Wahrheit der Darstellung.
Mit Amalie von Beulwitz steht Friedrich im Briefverkehr.
Aus dem Berliner Kreis besuchen ihn Rahel Varnhagen und Henriette
Herz. Die der Romantik besonders zugetane Prinzessin Marianne von Preussen
sammelte Bilder von ihm. Alexandra Fjodorowna erwarb seit 1820 Gemälde
für das Zarenhaus. Die Malerin Louise Seidler ist bei Ankäufen für den
Weimarer Hof behilflich und steht im lebhaften Briefwechsel mit Friedrich. Auch
Caroline Bardua ist mit ihm befreundet. Sie porträtierte ihn mehrmals. Die
englische Schriftstellerin Anna Jameson sah sich auf ihrer Deutschlandreise in
München um, wo ihr angesichts von Ludwigs Schönheiten-Galerie der Harem
eines Türken einfällt. Es ist nicht nur der seltene fremde Blick auf die deutsche
Kunstszene, sondern der noch seltenere einer Frau. In der Dresdner Galerie interessiert
sie sich besonders für italienische Malerinnen. Sie begegnet Ludwig Tieck,
bei dem sie, die für die Gleichberechtigung der Frauen eintritt, machohafte Züge
zu erkennen glaubt. Den deutschen Künstlern wirft sie die steife und pedantische
Ausführung vor. Sie seien führend in der Geschichtsmalerei, aber ihren Landschaften,
selbst den schönsten, fehle es an Atmosphäre. Zu Friedrich notiert sie:
'Einer der poetischsten deutschen Landschaftsmaler. Er ist ein ziemlicher Manierist
in der Farbe, wie Turner, aber im entgegengesetzten Übermaß: Sein Genius
schwelgt in Düsternis, wie der Turners in Licht schwelgt.'
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ist Friedrich fast vergessen. Noch bevor er
1906 auf der Berliner Jahrhundertausstellung wieder ins Licht der Öffentlichkeit
tritt, schreibt Ricarda Huch in ihrem grundlegenden Werk Die Romantik: 'Sein
Grundsatz war, ein Bild sollte nicht erfunden, sondern empfunden sein; woraus
man schließen darf, daß die seinigen aus einer lyrisch musikalischen Stimmung
heraus entstanden sind.'weiterlesen
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