Charakteristika analogiebasierten Denkens - Vergleich von Lernprozessen in Basis- und Zielbereich
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Der Einsatz von Analogien spielt eine wichtige Rolle im naturwissenschaftlichen Unterricht. Im allgemeinen werden Lernende dabei angeregt, ihr Wissen über die kausalen Beziehungen in einem vertrauten Inhaltsbereich (dem Basisbereich) zu nutzen, um einen neuen, unbekannten Inhaltsbereich (den Zielbereich) zu erschließen. In dieser Arbeit werden die zu Grunde liegenden kognitiven Prozesse analogiebasierten Lernens untersucht. Hierbei wird die zentrale Fragestellung verfolgt, inwiefern sich analogiebasierte Lernprozesse gegenüber solchen unterscheiden, in denen nicht auf analoge Vorerfahrungen zurückgegriffen werden kann. Dieser Frage wird anhand einer analogieorientierten Unterrichtseinheit zur elektrischen Stromkreislehre (Zielbereich) nachgegangen. Als Basisbereich wurde eine spezielle Wasseranalogie genutzt.
Für die Analysen werden Bedeutungsentwicklungsprozesse sowohl im Basis- als auch im Zielbereich untersucht und vergleichend gegenübergestellt. Unter anderem zeigt sich, dass die primär betrachtete Schülerin analoge Fragestellungen im Zielbereich systematischer, inhaltlich reichhaltiger und schneller bearbeitet als im Basisbereich.
Die gewonnenen Ergebnisse werden in einem zweiten empirischen Teil mittels der Strukturabbildungstheorie nach Gentner weitergehend interpretiert. In dieser Theorie wird der Prozess analogen Denkens als eine Sequenz von vier zu durchlaufenden Schritten modelliert (Aktivieren des Basisbereichs, Postulieren von "local matches ", Zusammenfügen zum "global match ", "candidate inferences "). Es wird gezeigt, dass sich diese Schritte in den Daten im wesentlichen identifizieren lassen, woran Hypothesen bezüglich der Chronologie analogiebasierten Erschließens von Lernkontexten geknüpft werden.
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