Fünfzig Jahre nach ihrer Niederschlagung bleibt die chilenische Revolution von 1970-73 ein Bezugspunkt, nicht nur in Chile, sondern international, sowohl für die Arbeiter*innenklasse und ihre Organisationen als auch für die kapitalistischen Klassen. In Chile ist das Erbe des Putsches nach der Massenbewegung von 2019 erneut heftig umstritten. Die Verteidiger*innen des Kapitalismus sehen sich gezwungen, die blutige Unterdrückung der Arbeiter*innenbewegung stärker als je zuvor zu rechtfertigen und darauf zu bestehen, dass sie, so brutal sie auch war, notwendig war, um Chile vor einer »marxistischen Diktatur« zu »retten«.
Darin spiegelt sich die Angst der herrschenden Klassen wider, dass im krisengeschüttelten Kapitalismus der 2020er Jahre möglicherweise viele Chiles vor uns liegen. Das Verschweigen der wahren Geschichte der chilenischen Revolution und die Rechtfertigung der Gräueltaten, die in den Jahren nach dem Putsch gegen die heldenhafte chilenische Arbeiter*innenklasse verübt wurden, ist daher ein ideologischer Feldzug im heutigen Klassenkampf. Auf der anderen Seite der Klassenbarrikaden müssen die Arbeiter*innenklasse und die radikale Jugend mit einem Verständnis der chilenischen Revolution bewaffnet werden. Der Versuch Allendes und seiner Unterstützer*innen, den Sozialismus auf parlamentarischem Weg einzuführen, scheiterte Dieses Scheitern hätte durch eine revolutionäre Strategie und durch eine revolutionäre Massenpartei verhindert werden können. Dieses Buch zieht die Lehren aus den damaligen Ereignissen, die von der Arbeiter*innenklasse gezogen werden müssen, wenn es in Zukunft gelingen soll, die Macht zu erobern und die Gesellschaft zu verändern.
Der Manifest Verlag veröffentlicht dieses Buch, um die Lehren aus der chilenischen Revolution und ihrer Niederschlagung einer neuen Generation nahezubringen.weiterlesen