Choral, Cantor, Cantus firmus
Die Bedeutung des lutherischen Kirchenliedes für die Schul- und Sozialgeschichte
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Kirchenlied und Kirchenmusik waren entscheidende Medien zur Verbreitung theologischer Inhalte der lutherischen Reformation. Trägerin des musikalischen und liturgischen Lebens und Ort religiöser Bildung war die Schule, die in enger Verbindung zur Kirche konzipiert war. Der lutherische Choral als poetisch-musikalisches (Klein-)Kunstwerk muss als ein kulturelles Phänomen verstanden werden, das weite Kreise der schulisch gebildeten Gesellschaft vom 16. bis zum 18. Jahrhundert prägte. Als Anschauungsobjekt und methodisches Medium für religionspädagogische Didaktik und musikpädagogische Praxis kommt ihm eine kulturelle und sozialhistorische Relevanz zu; diese wird in zehn Konferenzbeiträgen erkundet, die gemäß kulturwissenschaftlicher Fragestellungen und in interdisziplinärer Perspektive Schul-, Sozial- und Bildungsgeschichte mit Musik-, Lied- und Kulturgeschichte in Beziehungen setzen.
Zu diesem Ziel beleuchten die Beiträge Aufbau und Struktur der Schulformen und ihrer gesellschaftlichen Verortung, den Bildungskanon, die personelle Ausstattung des Lehrerkollegiums, die Zusammensetzung der Schülerschaft, den Tagesablauf sowie die musikalischen Aufgaben und das musikalische Repertoire von Kantoreien und Kurrenden in den Kirchen und im städtischen Gemeinwesen. Auch die Ausbildung und der Berufsstand der Organisten und vor allem der Kantoren als Lehrer und Organisatoren der kirchlichen Musik werden befragt.weiterlesen
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