Christian Petzold
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Es gebe die Maler, die Musiker und die Literaten unter den Filmemachern – er selbst sei natürlich ein Literat, sagte Christian Petzold, einer der führenden Vertreter der Berliner Schule, einmal in einem Interview.
Man erkennt einen typischen Petzold-Film an seiner Sachlichkeit, die auf Effekte und kinematografische Spielereien verzichtet, aber schnell eine zweite Ebene eröffnet: die der emotionalen Abgrunde, Morde, der unaufgearbeiteten Geschichte, so in den drei "Polizeiruf 110"-Filmen (2015-2018), in "Toter Mann" (2001), "Phoenix" (2014) und "Transit" (2018). Die Liebe ist bei ihm das Band, das unwahrscheinliche Wendungen stiftet, so auch in "Jerichow" (2008) und "Undine" (2020). Die cineastische Neugierde Petzolds übersetzt sich in eine intellektuelle Reflexivität, so dass die Grundkonstellation seiner Filmerzählungen bereits eine Antwort auf die Erwartungsspielraume des Publikums ist. Ganz fundamentale Themen wie das der Schuld werden so neu verhandelt, beispielsweise in "Wolfsburg" (2003). Der Band widmet sich den bislang weniger erforschten Filmen und Themen, wie dem Einsatz der Musik, und folgt in exemplarischen Detailanalysen den Spuren der Filmgeschichte. Petzold ist ein Filmemacher, der sensibel ist für Geschlechterrollen und der es vermag, Stereotype und Erwartungshaltungen aufzubrechen, ohne zu provozieren.weiterlesen
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