"Der in Kassel aufgewachsene Schauspieler Christian Redl (Der Untergang, Der Haammermörder, Die Päpstin) hatte schon immer Freude am Singen und Rezitieren zur Musik. So widmete er sich schon deutschen Schauerballaden (2009) und Baudelaires "Blumen des Bösen" (2010). So war der Weg zu Villon nicht weit, zumal er dem bedeutendsten Dichter des Spätmittelalters 2003 bereits ein musikalisches Hörstück gewidmet hatte. Glücklicherweise versucht Redl nicht, die wahnsinnsnahen Kinski-Interpretationen Villons zu imitieren. Er stellt ihn als einen fast altersweisen Rebellen da, der nachdenklich auf sein Leben zurückblickt. Die Umsetzung der eher düsteren Balladen aus dem 15. Jahrhundert ist in der Klangsprache aber weit entfernt von mittelalterlichen Tönen: Dezente Blues- und Rocktöne untermalen die mehr gesprochenen als gesungenen Verse Villons, wobei die Stimme immer im Mittelpunkt steht. Stellenweise erinnert das Ganze an Achim Reichel, kommt aber gebrochener und versonnener auf den Plattenteller. Musikalisch stehen Redel echte Könner zur Seite: der herausragende E-Gitarrist Marco Schmedtje, der Cellist Hanno Kuns, der Schlagzeuger Martin Engelbach, sowie Stefan Wulff und Hinrich Dageför von Ougenweide, die Redl auch kompositorisch zur Seite standen. Die Musik der beiden letzten Stücke stammt noch vom 2010 viel zu früh verstorbenen Ougenweide-Musikmagier Frank Wulff. Sie bilden ein traurig-schönes Finale des gelungenen Albums. Am Schluss flüstert Redl nur noch voller Todessehnsucht zu betörend-fernen Klängen." (Deutschlandradio)weiterlesen