Der Begriff „Guerilla“ wurde in der Zeit geprägt, als Napoleon die erste nationale Armee – hervorgegangen aus der Französischen Revolution – in den Krieg führte. Obschon die entsprechende Technik nicht neu war, erwarb sich der „Kleine Krieg“ durch die vom spanischen Volk geführten Guerilla-Operationen gegen die französischen Armeen historische Anerkennung. Dem preußische Kriegstheoretiker Karl von Clausewitz (1780-1830) konnte dieses Vordringen des Volkskrieges nicht verborgen bleiben. Welche Wirkung hatte diese neue Kriegsform auf ihn, und welche Clausewitz auf die revolutionären Strategien des 20. Jahrhunderts und bis zur Gegenwart?
Der militante Kommunist und Autor T. Derbent verfolgt die Rezeptionsgeschichte dieses Buches durch Marx, Engels, Lenin, Stalin, Giap, die KPD und anderer revolutionärer Strategen und erbringt den paradox scheinenden Nachweis, dass das Werk des monarchistischen preußischen Generals zu den fundamentalen Quellen des Marxismus-Leninismus gehört. Als Anhang erscheint das schwer zugängliche Notizheft, das Lenin 1914 bei seiner Lektüre von Clausewitz’ Hauptwerk „Vom Kriege“ für sich selbst erstellte, und ein ausführliches Vorwort von Otto Braun dazu. Ist es ein Zufall, dass der Architekt der Oktoberrevolution drei Monate davor, als er vorübergehend nach Finnland untertauchen musste, nur zwei Bücher im Gepäck hatte: Marx’ „Bürgerkrieg in Frankreich“ und Clausewitz’ „Vom Kriege“?
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