Eine der wichtigsten Quellen polyphoner Musik des Mittelalters ist der lakonisch 'Hu' genannte 'Codex Las Huelgas' mit seinen Kompositionen der Notre-Dame-Schule und der Ars Antiqua. Das berühmte Manuskript notierte nur ein Schreiber des angesehenen Skriptoriums bis 1280, Ergänzungen wurden bis 1335 angefügt. Für die Wiedergabe seines Pergamentes benutzte Testimonio zum Farbdruck in 200er Raster ein schwedisches Papier, derart präpariert, daß es haptisch wie das Original auch pergamenten 'klingt' - vom Organum bis zur Motette. Gewidmet ist der Codex dem Stifter des Klosters, König Alfonso VIII, der es mit seiner Frau Eleanor Plantagenet 1187 für adlige Damen gründete (zur Sühne für seine Abenteuer mit der Jüdin von Toledo), und die Äbtissin mit fürstlichen Privilegien ausstattete. Dazu kam das Pantheon der kastilischen Könige, das Ganze eine einzigartige architektonische Symbiose gotischer und islamischer Elemente. "Das vornehmste Kloster höchsten Ranges in der Christenheit", wie es hieß, birgt den imposantesten Musik-Codex der Zeit.weiterlesen