Entscheidungsarchitekturen, geteilte Verantwortung und Handlungsspielräume
Produktform: Buch
In den letzten Jahren hat das Konzept der Consumer Social Responsibility (ConSR) zunehmend Einzug in wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Debatten erhalten. Insbesondere vor dem Hintergrund der – nicht zuletzt durch die COVID-19-Pandemie – stark beschleunigten Digitalisierung des Verbraucherverhaltens müssen sich Wissenschaft und Gesellschaft vermehrt mit Fragen auseinandersetzen, wie etwa eine geteilte oder gemeinsame Verantwortung im digitalen Kontext überhaupt zu verstehen ist, welche Auswirkungen die Digitalisierung des Konsums auf das Informations- und Sanktionierungspotenzial von Konsumierenden hat und welche Rollen digitale Entscheidungsarchitekturen und die Erweiterung der Konsumhandlungsoptionen dabei spielen können. Die Vielschichtigkeit der Thematik spiegelt sich in vielerlei Hinsicht wider, sei es in der Akzeptanz staatlicher Maßnahmen, in Konsumdilemmata und Rollenkonflikten, in Datenschutzaspekten, in einer Verantwortungsabgabe, in der Glaubwürdigkeit von Informationen oder auch in verschiedenen Formaten der Güterdarstellung und -bewertung. Dieser Sammelband verfolgt daher das Ziel, aktuelle deutschsprachige Forschung zur ConSR im digitalen Raum zu sammeln und unterschiedlichen, interdisziplinären Perspektiven einen geeigneten Diskursraum zu eröffnen. Die Autor:innen veranschaulichen sowohl die Relevanz als auch die Komplexität und Heterogenität der Debatten anhand aufschlussreicher Beispiele und Blickwinkel.
Inhalt
1. Michael P. Schlaile & Lea F. Stöber: „Einleitung – Zur Responsibilisierung und Digitalisierung von Konsum“
2. Sebastian Müller & Nils Christian Hoffmann: „Konsumdilemmata und Rollenkonflikte in einer digitalen Welt“
3. Sarah Zabel, Birte Kuhle, Tobias Kärner, Lisa Karsten, & Siegmar Otto: „Akzeptanz staatlicher COVID-19-Maßnahmen: Welche Rolle spielen soziale Normen und Persönlichkeit?“
4. Nico Maximilian Steinmann: „Implikationen audiovisueller Formate der Güterdarstellung und -bewertung für die Konsument:innenperspektivierung“
5. Doreén Pick & Tobias Knopf: „Datenschutz für Kinder: Einschätzung der elterlichen Verantwortung in Browsergames“
6. Paul Eisewicht: „Curated Shopping als Form der Verantwortungsabgabe in digitalen Konsumräumen und Potentiale der Nachhaltigkeit“
7. Maike Gossen, Marja Lena Hoffmann, & Nina Güldenpenning: „Glaubwürdige und leicht verfügbare Nachhaltigkeitsinformationen bei der Internetsuche auf Ecosia: Der grüne Konsumassistent als Lösungsansatz für die Informationskomplexität nachhaltiger Konsumentscheidungen“weiterlesen