Über Cyberspace ist in den letzten Jahren viel geschrieben und diskutiert worden. Veranstaltungen und Ausstellungen zu diesem Thema häufen sich. Die Faszination an dieser sprichwörtlichen Science-Fiction-Technik wird geringer durch die Bekanntschaft mit ihr. Gewöhnung stellt sich ein, die eine gute Ausgangsbasis für eine sachliche Auseinandersetzung über die Möglichkeiten und Konsequenzen einer neuen Technologie ist, die im Falle der VR-Systeme sich deutlich als solche eines Übergangs zeigt und aufgeladen ist von einer ersten, wenn auch noch unvollkommenen, so doch schon weitgehenden audiovisuellen Objektivierung virtueller Realität, deren Begriff nun in aller Munde ist und dabei viel extensiver gebraucht wird. Revolutionär ist nicht die Konstruktion künstlicher Welten, sondern die Möglichkeit, in sie einzutreten, also die normale Situation des passiven oder auch manipulativ eingreifenden äußeren Beobachters insoweit zu verändern, als dieser nun die künstlichen Welten von innen und als Teil ihrer beobachtet. Das eben hat weitreichende Konsequenzen, die unser Verständnis von Wissenschaft und Kunst beeinflussen werden, denn das Interface zwischen Mensch und künstlicher Wirklichkeit verschwindet dabei tendenziell für dessen Bewußtsein. Dabei deuten sich übrigens Kooperationsmodelle zwischen Kunst und Wissenschaft an, die versprechen, spannend zu werden. In den zeitgenössischen Erkenntnistheorien sind die Folgen des veränderten Beobachters Gegenstand zahlreicher Diskussionen. Für die Künste wird die Interaktion von Kunstwerk und Zuschauer, der in die Szene als Mitakteur integriert wird, zu einer neuen Herausforderung.weiterlesen