Ein Verweilen. Ein Hinsehen. Ein Hindenken. Ein Aufnehmen und Weitergehen, vielleicht eine kurze Abzweigung zum Ausprobieren, weil ein neuer Gedanke das fordert. Ein Nachsehen und Nachgeben, Nachspüren, weil das Gesehene, Gedachte berührt und bewegt. Sich bewegen, weil Stillstand keine Auswege bietet. Ein Öffnen von Türen und Fenstern, sich wehren gegen das Verschließen. Eine Weitsicht, ohne die Nähe aus den Augen zu verlieren. Ein Fingerzeig, kein Finger-Zeigen. Ein Schauen, Spüren und Schreiben, weil da war doch noch…
Prosa und Lyrik treffen aufeinander. Sie begegnen sich in der Poesie, der in zweierlei Hinsicht Ausdruck verliehen wird. Aus der Sicht des Erzählers, der ganz persönliche Erfahrungen verwortet und aus der Absicht, diese Erfahrungen zu vertiefen, so dass sie sich in Metaphern, in Verszeilen wiederfinden.
Die Texte erzählen von Menschen, die in einer außergewöhnlichen Lebenssituation stecken, in denen es schwer ist, sich selbst eine Stimme zu geben, von Menschen, die Sehnsucht nach Nähe haben, von Irrwegen und Auswegen, von Optimismus und Hoffnung. So berichten die Geschichten und Gedichte über das Vergehen der Zeit, das Miteinander-Reden, die Suche nach Austausch und Begegnungen, das Abseitsstehen, über erlittene Verluste und über das, was Rück- und Zusammenhalt gibt.
Und da war doch noch die Utopie und der Glaube, dass das Denken immer frei sein wird, um mit dem Autor zu sprechen: Ich werde mir den Wind auf den Rücken binden und mich von ihm an Ufer treiben lassen, an denen noch keines eurer Worte je gestrandet ist. Ich werde mit nichts ankommen, werde von den Früchten der wilden Wälder leben und mich von den Tieren jagen lassen, die mich nicht kennen, werde mich mit ihnen anfreunden, werde Ideen in die harten Böden pflanzen und sobald diese gewachsen und gereift sind, werde ich den Wind von meinem Rücken nehmen und mit ihm die Samen meiner Setzlinge übers Meer an neue Strände wehen lassen.weiterlesen