Damit sie nicht verloren gehen
Singtraditionen in der Veitsch
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Während eines zweijährigen gemeinsamen Forschungs-Projekts der Universität Saarbrücken und der Kunstuniversität Graz sind Musikwissenschaftler im Veitschtal / Steiermark auf rund 150 alte und in Vergessenheit geratene Volkslieder gestoßen.
Die Forschergruppe um Dr. Helmut Brenner, Dozent am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes und Musikethnologe an der Kunstuniversität in Graz/Österreich, hatte in der Gemeinde Veitsch ältere Einwohner besucht und bei ihnen gezielt nach Volksliedern aus dieser Region gefragt, die sie noch von ihren Eltern und Großeltern her kennen, die aber allgemein kaum mehr bekannt sind und die bestenfalls handschriftlich von den Vorfahren überliefert wurden.
Jetzt liegen 151 solcher uralten Lieder inclusive der Melodien und Liedtexte in dem im Juni 2007 herausgekommenen Buch vor. Gegliedert ist das interessante Werk in die Abschnitte „Heimat“, „Scherz und Heiteres“, „Jahreszeiten“, „Glaube“, „Abend und Abschied“, „Berufe und Stände“, „Jodler“, aber auch in das umfangreiche und unterhaltsame Kapitel „Amouröses“.
Die erotischen Texte hat man sich von Generation zu Generation oft verklausuliert, viel öfter aber in eindeutiger, nicht selten auch in deftiger Form weitergegeben.
Vorausgegangen waren monatelange Arbeiten der an dem Projekt beteiligten Dozenten und Studenten.
Sie hatten sich bei Hausbesuchen solche Lieder von älteren Dorfbewohnern vorsingen lassen. Die im Umgang mit Noten versierten Fachleute von den Universitäten in Saarbrücken und Graz nahmen alle Lieder auf Tonband auf und übertrugen die Melodien und Rhythmen später in Notenschrift.
Um sicher zu gehen, ob die betreffenden Volkslieder nicht schon offiziell in entsprechenden Musik-Archiven registriert sind, durchforsteten die Forscher sowohl das „Deutsche Volksliedarchiv“ in Freiburg im Breisgau als auch das renommierte „Steirische Volksliederwerk“ in Graz.
In dem Buch enthalten ist auch die komplette Volksliedersammlung des Veitscher Arztes und Heimatforschers Dr. Karl Kaufmann aus dem Jahr 1907, die erstmals publiziert wird.
Das 252 Seiten starke Werk, das sich übrigens auch als Liederbuch gut eignet, enthält zahlreiche historische Lied-Dokumente, 151 Notentexte, 26 s/w- und 28 farbige Fotos mit den beteiligten Einwohnerinnen und Einwohnern von Veitsch, die den Mut hatten, sich an dem Forschungs-Projekt zu beteiligen.weiterlesen
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