„Theater besteht darin, dass lebende Abbildungen von überlieferten oder erdachten Geschehnissen zwischen Menschen hergestellt werden, und zwar zur Unterhaltung. Dies ist jedenfalls, was wir im Folgenden meinen, wenn wir von Theater sprechen, sei es von alten oder neuem… Seit jeher ist es das Geschäft des Theaters wie aller Künste auch, die Leute zu unterhalten.“ beginnt Bertolt Brechts berühmtes „Kleines Organon“.
Kinder- und Jugendtheaterautor Wilfrid Grote greift den Brechtschen Denkansatz in seinem 1985 in der renommierten Theaterzeitschrift „theater heute“ erstmals veröffentlichten und bis heute mehrfach international übersetzten „Allerkleinsten Organon – Gedanken zum Theater für Kinder“ auf und postuliert Ansprüche an ein Theater, das sich an die kleinen Zuschauer wendet. Abseits von verkitschten Märchenproduktionen fordert er ein Theater, das die Kinder eben nicht nur unterhält, sondern ihnen Wege aufzeigt, dem Alltag zu begegnen.
In einer Zeit, in der Kinder bereits im Vorschulalter mit ihren Gefühlen und Erfahrungen, die sie früh als Konsumenten von Fernsehen und Internet machen, oft allein gelassen werden, ist eine Rückbesinnung auf Werte, was sie wie konsumieren sollten, umso wichtiger.
Wilfrid Grote wurde 1940 in Hannover geboren. Er hat über 40 Stücke sowie etliche Bücher, Hörspiele, Drehbücher und Libretti geschrieben. 2014 erhielt er das Bundesverdienstkreuz für sein Schaffen im Kinder- und Jugendtheater.weiterlesen