Das amalische Italien
Herrschaft – Ethnographie –Integration
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Das Italien unter der Herrschaft Theoderichs des Großen wird herkömmlich als „ostgotisch“ aufgefasst, als Produkt einer „Völkerwanderung“. Diese Vorstellung aber beruht wesentlich auf dem Germanenmythos des 19. und 20. Jahrhunderts. Diese Arbeit untersucht die von der amalischen Dynastie geprägte Periode Italiens und entwirft das Bild eines Reiches, welches sich in direkter Tradition zu seinen Vorgängern, dem weströmischen regnum Odoakers und dem römischen Kaisertum, sah und dargestellt wissen wollte. Der vermeintliche ethnische Gegensatz aber, der ihm in der Historiographie vielfach aufgebürdet wird, wird weder der Komplexität seiner Gesellschaft noch den literarischen Quellen, die über sie berichten, gerecht. So ist etwa auch der historische Ursprung der Dynastie Theoderichs, der Amaler, nicht in den „Wäldern Germaniens“, sondern in einem politisch, sozial und ökonomisch gut beschreibbaren Umfeld am Rande der Reichsgrenzen zu verorten, am Hof Attilas jenseits der Donau. Die gens, die Theoderich mit sich nach Italien führte, ist nicht als wandernder Stamm aufzufassen, sondern vielmehr als oströmisches Militärunternehmen, dessen Zusammensetzung nicht von ethnischen Qualifikationen bestimmt war. Die umfangreiche Untersuchung zeichnet außerdem die Integrationspolitik nach, die König Theoderich in Bezug auf seine Gruppe auf so verschiedenen Feldern wie Herrschaftspropaganda, Ethnographie und Geschichtsschreibung, Rechtssetzung, Landverteilung, Religionspolitik sowie Partizipation in Militär und Zivilverwaltung von Anfang an planvoll betrieben hat, und untersucht dabei, ob ethnische Fragen in den von den Quellen geschilderten Krisen und Konflikten tatsächlich jene Relevanz besessen haben, die ihnen häufig beigemessen wird.weiterlesen
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