Haben Sie schon einmal von Carl Colbert gehört? Nein? Dann wären Sie nicht allein. Ich muss gestehen, dass auch ich Carl Colbert erst einige Jahre vor der Entstehung dieses Buches für mich entdeckte. Je mehr ich über Carl Colbert herausfand, umso mehr war ich erstaunt, dass er zu den Unbekannten, zu den Vergessenen zählt, deren Namen nur noch in Fußnoten zu finden sind. Der Umfang des vorliegenden Buches zeigt jedoch, dass einiges mehr zu erzählen ist. Denn mit der Geschichte Carl Colberts sind bedeutende Kapitel der österreichischen Mediengeschichte, Kinogeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Modegeschichte, der Literatur- und Kunstgeschichte, der Geschichte der sozialen und demokratischen Bewegungen, der Frauenrechtsbewegung, des Republikanismus, der österreichischen Freimaurerei, der Freien Schule, der Revolution, der Verfolgung, Unterdrückung und des Exils, des Widerstandes, der Bekämfung des Antisemitismus, des Nationalismus, des Absolutismus, der Internationalität Österreichs verbunden, sowie Menschen, die ebenfalls vergessen wurden, ohne die es jedoch kaum Fortschritt, Demokratie, Menschenrechte in Österreich gegeben hätte: Julius Ofner, Else Feldmann, Olga Misař, Josef Popper-Lynkeus, Maximilian Schreier und viele mehr… Es ist von den VorgängerInnen und den Erben Carl Colberts die Rede, von den ersten DemokratInnen Ende des 18. Jahrhunderts bis zu jenen nach der Befreiung Österreichs 1945. Der vorliegende dokumentarische Essay versteht sich als Standardwerk über die kaum bekannte Entstehungsgeschichte der österreichischen Zivilgesellschaft.weiterlesen