Das Bestiarium von Peterborough. Kommentar zur Faksimile-Edition der Handschrift Ms 53, Corpus Christi College, Parker Library, Cambridge, von Dr. Claus Weinert
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Das farbenprächtige Bestiarium von Peterborough ist eines der am kostbarsten ausgestatteten erhaltenen Bestiarien. Insgesamt 104 Miniaturen illustrieren alle Seiten der Handschrift. Sie stehen auf leuchtendem Goldgrund mit farbigen gotischen Zierrahmen oder auf farbig gemustertem Grund und sind dann in Gold eingefasst. 108 mehrzeilige, farbige Zierinitialen leiten die Kapitel zu jeder einzelnen Tierbeschreibung ein. Das Bestiarium von Peterborough kann als ein spätes und zugleich herausragendes Exempel des Handschriftengenres bezeichnet werden. Es erscheint zu einer Zeit, um 1300, als die Aufträge zur Herstellung von Bestiarien längst im Abnehmen begriffen waren und sich das zunehmend naturkundliche Interesse eines gewichtigen Teils der Leserschaft, nämlich der adeligen Laien, spezialisierter Tierbeobachtung und wissenschaftlicher Erklärungsmethodik zuwandte. Das Denkverhalten, das die Entstehung von Bestiarien entscheidend befördert hatte und in der Zusammenschau des Sinnbildcharakters der Tierwelt und immer zahlreicher erkannten Facetten ihrer Lebenswirklichkeit bestand, veränderte sich langsam zur partiellen Blickweise, welche die Komponenten der einstigen Gesamtschau gesondert vornahm. Im Mittelalter begeistert sich der christliche Naturkundler an Analogien zwischen Tieren wie zwischen Wörtern und Bildern, vor allem aber an Merkmalsähnlichkeiten zwischen ihm vertrauter christlicher Heilsgeschichte und Ethik und einer Tierwelt, die er, abgesehen von heimischen Arten, meist nie gesehen hat.weiterlesen
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