Das Evangelistar Kaiser Heinrichs III.
Perikopenbuch aus Echternach. Ms. b. 21 der Universitätsbibliothek Bremen
Produktform: Buch / Leder / Künstler. Einbd.
Das Evangelistar Heinrichs III. ist eine der bekanntesten Handschriften aus dem Skriptorium des Kloster Echternach. Als einzige der dort entstandenen Handschriften verweist das Evangelistar nicht nur aufgrund von Stilkriterien, sondern durch einen schriftlichen Vermerk auf das Kloster: Die weltberühmte Miniatur Schreiber und Maler im Skriptorium des Klosters Echternach ist mit einer Bitte an den König überschrieben: „O König, dieser Dein Ort, Echternach genannt, erwartet bei Tag und Nacht Deine Gnade.“Mit einem Umfang von 127 Blatt (= 254 Seiten) und einem Format von 19,3 mal 14,6 cm ist die Handschrift das kleinste unter den Prachtwerken des Echternacher Skriptoriums - sie war möglicherweise als Reisehandschrift für den Kaiser gedacht. Seine aufwendige Ausstattung mit 38 Vollbildern, die zum Teil zwei Szenen enthalten, 13 kleineren Bildern, 3 Zierseiten mit Text und Gold- oder Farbleisten und 5 Vollinitialseiten, zahlreichen Goldinitialen und ornamentalen Zierseiten sowie die Einzigartigkeit einzelner Bildmotive machen das Evangelistar zu einer herausragenden Handschrift.Das Evangelistar KaiserHeinrichs III. ist im Gegensatz zu manchen anderen berühmten Echternacher Handschriften vollständig erhalten. Blatt 1v und 2r zeigen auf purpurnem Grund ein goldenes Löwenmuster, das an kostbare orientalische Stoffe erinnert. Auf Blatt 3r und 3v folgen Dedikationsbilder und Verse auf die Kaiserin Gisela, die Mutter Heinrichs II., und auf Heinrich II. als König. Die Reihe der ganzseitigen Darstellungen wird fortgesetzt mit einer von den vier Evangelistensymbolen begleiteten Maiestas Domini und den Bildern der vier Evangelisten. Die weiteren Miniaturen, Vollinitialseiten und Schriftzierseiten verteilen sich über den ganzen Codex. Der mit Goldbuchstaben durchsetzte Text zeigt den Schrifttypus der zur damaligen Zeit als Buchschrift üblichen Karolingischen Minuskel. Die Ausstattung des Codex verweist auf den wohl in Trier enstandenen Codex Egberti, auf die Reichenauer Malerschule und auf byzantinische Bildvorlagen.
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