Die Corona-Pandemie hat den Begriff der Quarantäne in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens gerückt. Die Isolierung von Menschen, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern, stellt für das 21. Jahrhundert ein Novum dar. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte dies für Flüchtlinge aus Südosteuropa zum Standard-Prozedere. Gezeichnet von den kriegsbedingten Entbehrungen überquerten sie die österreichische Grenze in einem sehr schlechten Gesundheitszustand. Verschärft wurde die Situation durch die katastrophale Ernährungslage und Hygiene in den jugoslawischen Lagern, in denen sich Typhus und andere Seuchen leicht verbreiten konnten. Deren Einschleppung hätte für die „Volksgesundheit in Österreich“ schwerwiegende Folgen gehabt.Gegen Ende des Jahres 1945 errichtete die britische Besatzungsmacht daher im südsteirischen Schloss Straß ein eigenes Quarantänelager, „um die Ausbreitung von Krankheiten nach Österreich zu verhindern.“ Über 17.000 deutsch- und fremdsprachige Flüchtlinge passierten innerhalb von sechs Jahren diesen Standort. Das vorliegende Buch beleuchtet die bislang unerforschte Geschichte dieser Einrichtung.weiterlesen