Das Gebaute und das Gedachte
Siedlungsform, Architektur und Gesellschaft in prähistorischen und antiken Kulturen
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Der Band enthält die Druckfassungen von zwölf Vorträgen, die im Dezember 2009 im Rahmen einer Tagung des Instituts für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt a. M. gehalten wurden. Die Veranstaltung verfolgte das Ziel, verschiedene archäologische Disziplinen über die Arbeit an einem allen gemeinsamen Aufgabenbereich ins Gespräch miteinander zu bringen und nach Möglichkeit auf diese Weise einen Zugewinn an Reflexion über die jeweils eigene Forschungsarbeit zu erreichen. Diesen Aufgabenbereich sahen die Veranstalter in der ständig neuen methodischen Herausforderung der Verbindung von materiellem archäologischem Befund – hier vor allem ergrabene Architekturreste – und immateriellem „Gedachten“. Das Gedachte kann dabei ebenso im Zeithorizont der jeweiligen archäologischen Befunde liegen, wie in den Gedankengebäuden der Ausgräber und Bearbeiter, die diese Befunde zu interpretieren versuchen.
Das geographische Spektrum der Beiträge reicht von Mitteleuropa und Spanien über Syrien bis ins Tschadbecken, das zeitliche vom 3. Jahrtausend v. Chr. bis ins 19. Jahrhundert. P. Breunig (Frankfurt a. M.) fragt nach der Übertragbarkeit von Epocheneinteilungen und historischen Modellen aus dem eurasischen Raum auf die Vorgeschichte Afrikas. R. Risch (Barcelona) behandelt die Anlagen frühbronzezeitlicher Höhensiedlungen in Südostspanien unter dem Aspekt ihrer Aussagekraft für soziale und politische Strukturen. R. Krause (Frankfurt a. M.) untersucht das Verhältnis früheisenzeitlicher Siedlungsformen im Nördlinger Ries im Hinblick auf mögliche hierarchische Zuordnungen. J.-W. Meyer (Frankfurt a. M.) und M. al-Maqdissi (Damaskus) befassen sich mit Formen und Binnenstrukturen städtischer Zentren sowie deren Veränderungen im Syrien des 4. und 3. Jahrtausends v. Chr. J. Lüning (Köln) und S. Hansen (Berlin) befragen auf je unterschiedliche Weise Geschichte und Binnengliederung von Siedlungen auf ihre Aussagekraft für soziale Ordnungen, Hansen anhand kupferzeitlicher Siedlungs- und Bestattungsbefunde im südlichen Rumänien, Lüning anhand bandkeramischer Hofplätze in Unterfranken. S. Sievers und W. Raeck (beide Frankfurt a. M.) thematisieren mögliche Zusammenhänge zwischen regelmäßigen Siedlungsstrukturen und abstrakten Konzepten etwa religiöser oder ideologischer Natur am Beispiel des Oppidum Manching bzw. in der Auseinandersetzung mit der verbreiteten Auffassung von der demokratischen Bedingtheit des „hippodamischen“ Stadtplans im klassischen Griechenland. D. Steuernagel (Regensburg) untersucht die Baugeschichte des Athenaheiligtums von Pergamon im Spannungsfeld zwischen Interessen der Polis und des Herrscherhauses, und A. Heising (Freiburg i. Br.) verfolgt die funktionalen Veränderungen des spätantiken Schiffslände-Burgus von Trebur-Astheim bis in die interpretierende und rekonstruierende Gegenwart. Abschließend greift H.-M. von Kaenel (Frankfurt a. M.) die aktuelle Diskussion über die Datierung und Deutung eines Baudenkmals auf dem Gelände der Frankfurter Goethe-Universität auf, in der sich auf verschiedenen Gebieten Gedachtes mit der Interpretation des archäologischen Befundes verbindet.weiterlesen
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