Das Gedicht. Zeitschrift /Jahrbuch für Lyrik, Essay und Kritik / DAS GEDICHT Bd. 24
Der Heimat auf den Versen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
»Mein Land ist dein Land.« Frantz Wittkamp
Heimat im Gedicht
Die Zeitschrift DAS GEDICHT interpretiert den Begriff »Heimatdichtung« neu und befreit ihn von Kitsch und Klischees. In ihrem 24. Jahrgang spüren über 100 Poetinnen und Poeten aus 11 Nationen geliebten, verhassten, verlorenen oder wiedergefundenen Orten und Menschen nach, die für sie mit dem Gefühl des Daheimseins verbunden sind.
Friedrich Ani, Ulrike Draesner, Franzobel, Nora Gomringer, Ulla Hahn, Georg Ringsgwandl, Kathrin Schmidt und viele andere packen das heiß diskutierte Thema ehrlich und ohne verklärende Tümelei an.
Vorsicht! Heimat ist »keine gemäßigte Zone«. Sie ist immer in Bewegung und verändert sich mit den Einheimischen und Einwanderern, die sie gemeinsam prägen. Weißwurst, Döner und Pizza, Jazz, Techno und Blasmusik: Aus eben solchen Elementen entsteht die Umgebung, in der wir uns mal mehr, mal weniger zuhause fühlen.
Mit Fitzgerald Kusz hat Anton G. Leitner für die 24. Ausgabe seiner Jahresschrift einen Mitherausgeber gewonnen, der tief in der fränkischen Sprache verwurzelt ist und als Dramatiker sowie Mundartdichter internationale Bedeutung erlangte. Beide versammeln Heimatgedichte von zeitgenössischen Lyrikern aus vier Generationen: Anna Münkel, die jüngste Poetin der Anthologie, erblickte im 21. Jahrhundert das Licht der Welt; Dichter-Urgestein Günter Kunert (*1929) ist 72 Jahre älter als sie.
Ab dieser Folge enthält DAS GEDICHT einen neuen Sonderteil mit Kinderlyrik. Uwe-Michael Gutzschhahn, einer der renommiertesten Experten auf diesem Gebiet, betreut die Poesie-Sammlung für junge Leser.
Fitzgerald Kusz, geboren 1944 in Nürnberg, gilt als Pionier der fränkischen Mundartdichtung. Sein Theaterstück »Schweig, Bub!«, das seit 1976 über siebenhundertmal allein in Nürnberg gespielt wurde, machte ihn international bekannt. Als Dramatiker und Lyriker erweist er sich immer wieder als Meister pointierter Szenen und knapper Poesie. Kusz wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem »Frankenwürfel« und der »Karl-Bröger-Medaille« (2016). Er publizierte etliche Gedichtbände, zuletzt bei ars vivendi »Guuder Mond« und »Schdernla« (beide 2015). Die zweite Auflage seiner Sammlung »Der Vollmond über Nämberch. Die besten Gedichte aus 40 Jahren« erschien ebendort im Jahr 2014.
www.Kusz.de
Anton G. Leitner wurde 1961 in München geboren. Der examinierte Jurist lebt als Lyriker und Verleger in Weßling (Lkr. Starnberg). Seit 1993 ediert er die Jahresschrift DAS GEDICHT, die sich zu einem internationalen Forum für Gegenwartslyrik entwickelt hat. Bislang publizierte er elf lyrische Einzeltitel, im Jahr 2016 den Mundart-Band »Schnablgwax. Bairisches Verskabarett« und das gleichnamige Hörbuch. Außerdem veröffentlichte er mehr als 40 Anthologien (insbesondere für Reclam und dtv). Leitner ist Mitglied der »Münchner Turmschreiber« sowie der »Valentin-Karlstadt-Gesellschaft«. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem »Bayerischen Poetentaler« und dem »Tassilo-Kulturpreis 2016« der Süddeutschen Zeitung.
www.AntonLeitner.de
»Heimat« ist schon lange kein konkreter Besitz von Haus und Hof mehr, sondern etwas Immaterielles. Ist Heimat nur eine Illusion, ein schöner Schein oder doch eine Realität? Oder nur ein Wort, das man je nach Gemütslage mit Inhalt füllt, auf das man alles und nichts projizieren kann und darf?
Aus dem Essay von Fitzgerald Kusz
Das Kindergedicht bedeutet Spiel mit der Sprache, mit Klangassoziationen. Hier entwickelt sich für kindliche Leser und Hörer das Gespür, wie sich Fremdes, Neues durch Sprache aneignen lässt.
Aus dem Vorwort von Uwe-Michael Gutzschhahn zum Kinderlyrikteil
Ilma Rakusa
Heimat
Wo wäre sie nicht:
im Braunkohlegeruch der Kindheit
im Blick des Sohns
am Strand von Barcola
auf dem Blatt Papier
das sich langsam mit Buchstaben füllt
denn du musst dir die Welt selbst
erschaffen zwischen Meer und hier
im räudigen Pelzhandschuh
im Kastanienwald
in den Bücherbergen
auf den Tasten des Klaviers
in Bruckners Siebter
in Siestazimmern
bei Freunden am Herd
in den sensiblen Revieren
der Sprache wo jede Silbe zählt
in heiterer Anmut
im Ichreich
in der Wolle des Schlafs
in Litaneien Weihrauch
der Osternacht
in der Hoffnung die hofft
ohne Evidenz
in einer offenen Hand
im Lachen der Vögel
hab keine Angst
Andreas Noga
Mehr nicht
Lasst mich ans Fenster,
einen kleinen Ausschnitt Welt,
in dem ein Garten aufgehoben ist
und ein Stück Himmel.
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wird sich ergeben.weiterlesen
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