Das Glashüttengewerbe in den Lausitzen und seine wirtschaftliche Bedeutung für Sachsen in dem Zeitraum zwischen 1648 und 1815
Produktform: Buch
Diese Dissertation widmet sich dem Glashüttengewerbe in zwei Grenzregionen Europas, in der Nieder- sowie in der Oberlausitz, als beide Markgraftümer zu Kursachsen, beziehungsweise zum Königreich Sachsen gehörten. Dabei nahmen sie jedoch eine verfassungsrechtliche Sonderstellung ein. Aufgrund ihrer geographischen Lage stellten sie Brücken von West- beziehungsweise Mittel - nach Osteuropa oder in umgekehrter Richtung dar und wurden auch deshalb entscheidend durch die europäische Geschichte geprägt. Heute befinden sich deren Gebiete in den Territorien von drei Ländern: in der Republik Tschechien, in der Republik Polen und in der Bundesrepublik Deutschland. Insbesondere das Glashüttengewerbe ist als grenzüberschreitendes Gewerbe zu verstehen, nicht nur, weil viele Glasmacher mit ihren Familien oft in verschiedenen Ländern wirkten.
Die Thematik besitzt jedoch nicht nur für die europäische Geschichte beziehungsweise Regionalgeschichte Relevanz, sondern auch für die sächsische Landes- und nicht zuletzt für ihre Wirtschaftsgeschichte, entwickelte sich doch das Glashüttengewerbe insbesondere seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Ober- sowie in der Niederlausitz. Doch der Forschungsstand verharrte auf dem Niveau der 70iger Jahre des 20. Jahrhunderts. Dessen Schwerpunkt bildete der Zeitraum nach 1850, als große Teile dieser Regionen nicht mehr zu Sachsen, sondern zu Preußen gehörten.
Die vorliegende Untersuchung beschreitet neue Wege in der Bearbeitung dieser Thematik. Dabei geht die Autorin nicht nur gebiets- und vor allem länderübergreifend vor, bezieht dabei auch das Lausitzer Gebirge mit ein, sondern bearbeitet diese in interdisziplinärer Weise. So berücksichtigt sie verschiedene Fachbereiche der Geschichtswissenschaft und verschiedene Quellengattungen. Dies ermöglichte schließlich auch die Erschließung neuer historischer Quellen.
Deshalb hofft die Autorin auf eine in ihren Interessen breit gefächerte Leserschaft, die nicht nur in unterschiedlichen Fachbereichen der Geschichtswissenschaften sowie in Museen wissenschaftlich tätig ist, sondern auch auf Leser, die an der Geschichte oder der Glashüttengeschichte dieser Grenzgebiete allgemein interessiert sind.weiterlesen