Am 24. Mai 1721 stellt Johann Bernhard Fischer von Erlach sein Gesuch für ein «privilegium impressionis» zu seiner «Historischen Architectur»: «nachdem ich durch 16 Jahr an einem Werck meiner Profession gearbeitet, und mit göttlicher Hilfe solches geändet […]» Es wird ihm kurz darauf bewilligt. Auf einem beigelegten Zettel findet sich eine «zitterig» (Sedlmayr 1976, S. 354) hingesetzte Unterschrift. Fischer von Erlach ist alt, und ohne die Hilfe seines Sohnes wäre auch dieses Buch nicht zu Ende gekommen. Er hatte die handschriftliche Version 1712 – pünktlich – dem neuen Kaiser, Karl VI., überreicht, und es dauerte weitere neun Jahre, bis dieser «Entwurff» zum Druck kam. Das Werk trägt ohnehin, wie dies für Werke dieses Anspruchs und dieses Aufwandes sehr häufig zutrifft, die Zeichen einer nicht zu Ende gekommenen Arbeit und stellt trotzdem ein herausragendes, in seiner Art alleinstehendes Monument dar. Es ist das bis dahin grösste Architekturbuch und erzählt die grösste, am weitesten ausholende Geschichte der Architektur.weiterlesen