Der spanische Dramatiker Calderón de la Barca (*1600) sieht in seinem mystisch-allegorischen Spiel das Leben als eine Bühne, auf der ein Drama gespielt wird: Gott ist der Dichter und die Welt das Publikum; der Mensch ist Schauspieler und erhält eine Rolle, für die er nachträglich von der 'Welt' ausgestattet wird und die er als ein 'vom Herrn des Spiels' Gesendeter zu gestalten hat. Der Ausgang des Stückes fällt zusammen mit dem Weltgericht, bei dem jeder danach beurteilt wird, wie gut er seine Rolle gespielt hat.
Calderón hat diesen schon der Antike in gewisser Weise bekannten Gedanken aufgegriffen und in katholisch-christlicher Schau genial neu gestaltet. Die Übertragung von Hans Urs von Balthasar, im Nachwort von ihm erläutert, ergibt eine neue und überzeugende Fassung, die den Rang dieses Mysterienspiels noch unterstreicht.weiterlesen