Das Jahrhundert der Toleranz
Plädoyer für eine wertegeleitete Außenpolitik
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Die Welt befindet sich im Umbruch. Von einer von den USA dominierten zu einer multipolaren Weltordnung mit China und Indien als neuen Machtzentren. Das schleichende Ende der Pax Americana stellt die Staaten des Westens vor eine enorme Herausforderung: Wie gehen wir mit dem Aufstieg dieser Länder um? Die Gefahr wächst, dass wir es nicht schaffen, auf globaler Ebene auf neue Feindbilder zu verzichten. Auf die Schablonen Christen gegen Heiden, Zivilisierte gegen Wilde, Freiheit gegen Kommunismus, Christlich-abendländische Kultur gegen den Islam folgt nun ›Demokratien gegen Autokratien‹. Dabei belehrt die Praxis des Umgangs mit den Golf-Staaten unmissverständlich darüber, dass wir unsere Schablonisierung selbst nicht glauben. Der durch die digitale Revolution befeuerte Verlust einer gemeinsamen Narration im Westen lässt sich ohnehin nicht mehr auf anachronistische Weise durch eine simple Erzählung kompensieren. Die Aufgabe des 21. Jahrhunderts besteht darin, aus diesen althergebrachten Freund/ Feind-Mustern auszubrechen und unterschiedliche Entwicklungswege und kulturelle Eigenheiten zuzulassen. Unsere westlichen Werte werden wir nur dann bewahren, wenn wir ihnen voll und ganz entsprechen. Toleranz, Diversität und Offenheit lassen sich nur dann einfordern, wenn wir sie im Umgang mit anderen auch praktizieren. Das 21. Jahrhundert wird kein Entweder-Oder nach dem Zuschnitt einer Hegemonialmacht mehr sein können, sondern das Zeitalter des »Und«.weiterlesen