Das jüngere Tertiär in Nord- und Nordostniedersachsen
Produktform: Buch
Die Auswertung von ca. 800 - im Durchschnitt ca. 200 m tiefen - Bohrungen des mehrjährigen Grundwasser-Erkundungsprogramms "Wasserwirtschaftliche Rahmenplanung des Landes Niedersachsen" erbrachte eine Fülle neuer Erkenntnisse über das jüngere Tertiär (Oligozän-Pliozän) des Gebietes zwischen Weser-Aller und Elbe. Ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Schwerpunktprogramm bot dabei die Chance, mit Hilfe einiger tausend biostratigraphischer Analysen mehrerer Organismengruppen (Mollusken, Foraminiferen, Ostrakoden, kalkiges Nannoplankton, Otolithen) besonders oligozäne und miozäne Schichtenfolgen stratigraphisch zu gliedern. Dies war eine wesentliche Voraussetzung für eine lithologische Korrelation, die mit Hilfe geophysikalischer Bohrlochdiagramme durchgeführt wurde und eine große Anzahl weiterer archivierter Bohrungen interpretieren ließ. Die Sedimentation von fein- bis grobklastischem Detritus erfolgte in Form asymmetrischer Zyklen bzw. Rhythmen. Einer relativ kurzen Transgressions- schloss sich jeweils eine längere Regressionsphase an. Sequenzen werden als Produkt globaler Meeresspiegelschwankungen und/oder (über)regionaler Bewegungen diskutiert. Besondere Beachtung finden Horizonte mit extrem angereichertem Glaukonit oder auch mit Schwermineralen, die markante tektonische und/oder klimatische Ereignisse und als "condensed horizons" beachtliche Hiaten widerspiegeln können. Es deuten sich Zusammenhänge zwischen dem tiefen Untergrund und intra- bis (post)tertiären Bewegungen an, die sich z. T. noch in der heutigen Morphologie abzeichnen. S-N- und W-E-orientierte geologische Schnitte lassen u. a. den Einfluss lokal wirksamer Salz- sowie regionaler (Subsidenz- und Kipp-) Bewegungen erkennen. Wesentliche Untersuchungsergebnisse sind aus Tiefenlinien- und Fazieskarten einzelner Stufen im Maßstab 1: 500 000 sowie einer Karte des präquartären Untergrunds (mit Isoliniendarstellung der Quartärbasis) im Maßstab 1: 200 000 ersichtlich. Aus dem untersuchten - wesentlichen - Bereich des nordwestdeutschen Tertiärbeckens wird dessen Entwicklung seit dem Oligozän rekonstruiert und auf mögliche Beziehungen zu kontemporären Ereignissen in anderen Regionen - vor allem im Nordatlantik - hingewiesen. Folgende Karten und Anlagen sind dem Geologischen Jahrbuch A 158 im Schuber beigefügt: Format: 60 x 42 cm: Karte 1: Bohrpunktkarte mit Lage der geologischen Schnitte (1:500 000), Karte 2: Basis Chatt-Stufe (1:500 000), Karte 3: Basis Vierlande-Stufe (1:500 000), Karte 4: Lithofazies der Vierlande-Stufe (1:500 000), Karte 5: Basis Hemmoor-Stufe (1:500 000), Karte 6: Lithofazies der Hemmoor-Stufe (1:500 000), Karte 7: Miozäne Braunkohlenvorkommen (1: 500 000), Karte 8: Basis "Hamburger Ton" (im östlichen Teil des Arbeitsgebietes) (1:500 000), Karte 9: Basis Reinbek-Stufe (Basis des Oberen Glimmertones) (1:500 000), Karte 10: Basis "Pliozän" (1:500 000), Karte 11: Lithofazies des "Pliozän" (1:500 000), Karte 12: Präquartärer Untergrund (1:200 000), Karte 13: Strukturplan (1:500 000) Anlage 1 und 2: Geologische Schnitte (1:200 000), Format: 90 x 68,5 cmweiterlesen