Das hundertjährige Bestehen des Deutschen Jugendherbergswerks hat Jugendherbergen im Jahr 2009 erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit beschert. Dieses Buch widmet sich, aus-gehend von einem Überblick über die Entstehung und Entwicklung des Jugendherbergs-werks, den rechtlichen Rahmenbedingungen des Jugendherbergswesens. Das Jugendher-bergswerk ist ein föderal gegliederter eingetragener Verein, der bundesweit Übernachtungs-häuser bereithält. Aus dem Zivilrecht stehen folglich die Mitgliedschaft im Jugendherbergs-werk und das Belegungsvertragsverhältnis im Vordergrund. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Nutzung von Jugendherbergen durch Schulen.
Die Palette der in der Arbeit behandelten öffentlich-rechtlichen Themen erstreckt sich vom Staatsrecht über das Verwaltungsrecht bis ins Steuerrecht, jeweils einschließlich der europa-rechtlichen Bezüge. Dreh- und Angelpunkt ist die Doppelgesichtigkeit des Jugendherbergs-werks: Einerseits nimmt es mit seinen Jugendherbergen am wirtschaftlichen Wettbewerb um Übernachtungsgäste teil und steht somit in Konkurrenz zu anderen Anbietern. Andererseits arbeitet es ohne die Absicht, Gewinne zu erzielen, sondern dient als Träger der freien Ju-gendhilfe öffentlichen Aufgaben. Der äußerliche Wandel der Jugendherbergen, namentlich die Modernisierung der Häuser und die Verbesserung ihres Ausstattungsstandards in den vergangenen Jahren, haben hieran nichts geändert. Die verfassungsrechtlichen Grundlagen dieser Einbindung in die Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben werden ebenso offen gelegt wie die rechtlichen Folgen der Doppelgesichtigkeit – sei es verfassungsrechtlich die Berech-tigung nach der Berufsfreiheit, sei es steuerrechtlich die Einstufung als Zweckbetrieb. Die gewonnenen Erkenntnisse sind zwar auf das Jugendherbergswerk zugeschnitten, lassen sich indes auch für andere gemeinnützige Unternehmen fruchtbar machen. Fragen des Bau-, des Gaststätten- und des Kurabgabenrechts schließen die Darstellung ab.
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