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Das Lachen

RISS 83. Zeitschrift für Psychoanalyse (Freud - Lacan)

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INHALT RISS #83: DAS LACHEN Editorial Artur R. Boelderl Sterben vor Lachen. Kein Witz für Lacan Der Aufsatz versucht – auf der Grundlage der Georges Bataille abgerungenen These von der Gegenstandslosigkeit des Lachens eines souveränen Subjekts – eine Extrapolation von Lacans Ausführungen zu den Partialobjekten resp. Objekten klein a der Seminare zu Anfang der sechziger Jahre einerseits sowie zur behaupteten Weiblichkeit des nicht-phallischen Genießens der Seminare Anfang der siebziger Jahre andererseits im Blick auf eine mögliche Einschreibung des Phänomens Lachen in die Lacan’sche Psychoanalyse, in der es sonst keine markante Stellung einnimmt. Schlüsselwörter: Lachen – Angst – Tod – Subjekt – Partialobjekte – Objekt klein a – Genießen – Stimme – Nichts Michaela Wünsch Warum Stereotypen witzig sind. Zum «einzigen Zug» in der Komödie Der Text befasst sich mit Theorien des Komischen im Hinblick auf die Reduzierung von komischen Charakteren auf eine Eigenschaft, insbesondere hinsichtlich gesellschaftlicher Zuschreibungen und Identifizierungen mit «Rasse» oder Religion. Statt diese Forcierung von Stereotypen jedoch allein als Teil rassistischer medialer Abwertung zu verurteilen, wird im Text ausgehend von Sigmund Freuds Unterscheidung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Judenwitzen diese Praxis des Komischen differenziert betrachtet. Denn die Reduktion auf den von Freud, Walter Benjamin und Jacques Lacan benannten «einzigen Zug» wird als grundlegend für die Erzeugung des Komischen herausgestellt, aber auch als mögliche Kritik und Destabilisierung von Rassismus und Antisemitismus. Schlüsselwörter: Witz – Antisemitismus – Rassismus – einziger Zug – Herrensignifikant Marianne Schuller Ein «großer Lacher». Kafka In einem Brief an seine Geliebte Felice Bauer erinnert sich Franz Kafka an Szenen eines Lachens, die, nicht zuletzt wegen der sich einstellenden Bezüge zu Henri Bergson und vor allem Sigmund Freud Einsichten in die Struktur des Lachens öffnet. Die reiche Szene macht überdies das Lachen als einen Zug der Literatur Kafkas lesbar, der zu einer Verschiebung des Erzählens führt. Schlüsselwörter: Humor – Sprache – Kafka – Felice Bauer – Bergson Sulgi Lie Die komische Kamera. Mischbilder in Buster Keatons The Cameraman Der Aufsatz versucht, Freuds Begriff des «Mischwortes» in seinem Witz-Buch film-und bildtheoretisch als «Mischbild» zu übersetzen und für eine Lektüre von Buster Keatons Slapstick-Komödie The Cameraman (1928) fruchtbar zu machen. Zudem wird Lacans Definition des Mischwortes als «Kollapsus» herangezogen, um die visuellen Fehlleistungen des Films als Quelle komischer Mischbildungen zu untersuchen. Schlüsselwörter: Buster Keaton – Mischbildungen – Komik – Film Manfred Geier «Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.» Tendenziöser Witz und Galgenhumor bei Sigmund Freud und Billy Wilder Der für seinen Witz und Humor bekannte Filmregisseur Billy Wilder und Sigmund Freud, der den Witz und den Humor psychoanalytisch interpretiert hat, sind sich nur einmal 1925 kurz an der Tür von Freuds Wohnung in der Wiener Berggasse begegnet, bedauerlicher Weise ohne sich dabei näher kennen lernen zu können. Bemerkenswert sind ihre Übereinstimmungen in witziger und humoristischer Hinsicht. Der Essay zeichnet die Entwicklung nach, die sich von Freuds Traumdeutung (1900) über seine Untersuchung Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten (1905) bis zu seinem kurzen Aufsatz «Der Humor» (1926) vollzog; und er schildert, wie Billy Wilder zu seinem schwarzen Humor in finsteren Zeiten fand, wobei er, vor allem in seinem Film A Foreign affair (1948), praktisch realisierte, was Freud theoretisch durchdacht hatte. Schlüsselwörter: Witz – Humor – Unbewusstes – Billy Wilder Paul-Laurent Assoun Das Objekt des Lachens. Psychoanalyse des Lachhaften Es gibt für das Unbewusste etwas zu lachen: Was kann Psychoanalyse über dieses Objekt des Lachens sagen? Sie geht es als diese Art von witziger oder tragischer passage à l’acte an, der das Sprechen unterbricht und eine körperliche Wirkung hervorbringt. Sie entziffert es gelegentlich als eine Krise des Symbolischen: Kafkas verrücktes Lachen illustriert diesen belustigen den und beängstigenden Moment des Komischen am Gesetz. In dieser leeren Stelle des Gesetzes, wo es den lächerlichen Abstand gibt zwischen demjenigen, der das Gesetz sagt, und demjenigen, der es verkörpert, wird es offensichtlich, dass es etwas zu lachen gibt. Rund um diesen verhöhnten und lächerlichen Vater verknüpft sich das Schicksa l des Skatologischen mit dem Heiligen. Das ist es, das nicht-schluckbare und schändliche Objekt, das diesen Moment der intensiven und paradoxen Kommunikation errichtet – heterologisch. So enthüllt sich das Subjekt des Lachens in seinem doppelten Gesicht, artikuliert sich zwischen dem triebhaften Genießen des Lachhaften und der Eingebung eines unzähmbar komischen Über-Ichs. Schlüsselwörter: Objekt – Unbewusstes – Sprechen – Akt – Körper – Gesetz – Komik – Klinik – Soziales – Vater – Verbot – Kastration – Über-Ich – Humor – Genießen Maurice Blanchot Jener, der mich nicht begleitete / Celui qui ne m'accompagnait pas «In gewissen Augenblicken kann ich daran nicht zweifeln: Was da lächelt, ist doch das Lächeln eines Gesichts, eines Gesichts, das ich nicht sehe, das aber die unzerstörbare Gewissheit dieses Lächelns bleibt. Dann kann ich wiederum nicht daran zweifeln, dass es sich unausdrückbar über die Leere gelegt hat; in ihm öffnet sich die Leere für eine lächelnde Anspielung, die von der zerreißenden Empfindung eines leichten Lachens durchfahren wird.» Schlüsselwörter: Blanchot – Lächeln – Gesicht – Anspielung Peter Widmer Wieviel Erde braucht ein Mensch? Über das diabolische Lachen Der kurze Beitrag geht von Tolstois gleichnamiger Erzählung aus, in der ein Bauer so viel Land wie möglich erwerben will und sich dabei unter dem Gelächter seines Vertragspartners übernimmt. Schlüsselwörter: Gelächter – Phantasma – Gier Buchbesprechungen: Silvia Henke Bild(ungs)forschung zwischen Kunst und Psychoanalyse. Karl-Josef Pazzini: Bildung vor Bildern. Kunst – Pädagogik – Psychoanalyse Karl-Josef Pazzini Christfried Tögel (Hg.); Urban Zerfaß (Mitarbeit): Sigmund-Freud-Gesamtausgabe in 23 Bänden Abstracts und Schlüsselwörter d / f / e Autoren Bücher, zum Rezensieren empfohlenweiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Elektronisches Format: PDF

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-03846-019-0 / 978-3038460190 / 9783038460190

Verlag: Verlagshaus Seidel & Schütz

Erscheinungsdatum: 01.04.2016

Seiten: 136

Umschlaggestaltung von Marc Philip Seidel
Herausgegeben von Peter Widmer

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