Petrus Akkordeon und Jan Kuhlbrodt begeben sich zeichnerisch und textlich an Grenzen, die das Moment des Absoluten bergen, die zu überschreiten, wie die Grenze des Lebens, die Rückkehr ausschließt. Der Angst aber, die diesen Grenzen anhaftet, begegnen sie mit Humor und Lakonie. Was also auf den ersten Blick wie ein Todesbuch daherkommen könnte, ist ein Canto General auf das Leben.
//
Die Neuerscheinung „Das Land und ich wir werden“ versammelt sieben Gedichtzyklen von Jan Kuhlbrodt aus den letzten fünf Jahren, die in dieser Zeit wuchsen, an denen er weitergeschliffen und gefeilt hat: der titelgebende Zyklus "Das Land und ich wir werden" in melancholisch-hadernder Stimmung, die Hommage „To the Glory of God“ an den australischen Lyriker Les Murrey, in denen er Überlegungen zu Männerstrumpfhosen mit Notizen zum Lektürewechsel verbinden kann, sowie die irritierend-irisierend und doch klar rhythmisierten „ Drüber (Fehlübersetzungen)“, die den subtilen Generalbass des sein Ziel verfehlenden Fährmanns umspielen.
//
Die für existenzielle Bedrängnis durchlässigen lakonischen Gesten der kuhlbrodtschen Verse greifen die Grafiken von Petrus Akkordeon auf, die eigens für dieses Buch erstellt, mit wenigen Strichen, Verzweiflung und Leere, Bedrängnis und Hoffnung einfangen: Elvis erscheint im Krankenzimmer hüftschwingend, Raben und andere Vögel flattern durch die Seiten, Igel rascheln zwischen den Lettern, eine dunkle Sonne geht auf. Das Buchlayout verwebt Text und Zeichnung miteinander und überrascht die Lesenden bei jedem Umblättern von Neuem.
//
In der neuen Reihe „Gegenwarten“ im Gans Verlag erschienen, sei der Band „Das Land und ich wir werden“ nicht nur als Mittel gegen Langeweile beim Warten zum Durchblättern empfohlen.weiterlesen