Das Leben des Hans von der Planitz - Glaubenswege
Ein historischer Heimatroman, TEIL 2
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Mit den beiden Romanen „Glaube und Macht“ und „Glaubenswege“ will ich dem einstigen Herrschaftsbesitzer von Auerbach/Göltzsch, Dr. Hans Edler v.d. Planitz wieder ein Gesicht geben. Er war eine sehr herausragende Persönlichkeit seiner Zeit.
Hans v.d. Planitz wurde 1473 in Wiesenburg bei Zwickau geboren. Seiner hohen Intelligenz wegen wurde er bereits als Kind Klosterschüler im Zwickauer Kloster. Bald schon erklärte der Prior, ihn nicht mehr lehren zu können. Er empfahl den Eltern, Hans studieren zu lassen. 1480 starb sein Vater. Hans wurde zum Ritter geschlagen, hatte aber ein Studium vor Augen. Sein Onkel auf Planitz wurde sein Vormund. Der lehnte Hansens Studienwünsche strikt ab. Seine Mutter brachte es fertig, die Vormünder zu überreden. Hans begann ein Studium der Juristerei in Leipzig und gelangte über Ingolstadt zur führenden Rechtsuniversität Europas nach Bologna. Dort promovierte er und wurde zum Rektor der juristischen Fakultät berufen.
Von hier aus unternahm er eine Pilgerfahrt nach Rom. Seine Zweifel zwischen dem Glauben und der ausgeübten kirchlichen Praxis rissen ihn hin und her. Bei einer weiteren Pilgerreise nach Jerusalem erschien ihm dieser Zwiespalt noch bedrückender. Er beschloss wieder nach Kursachsen zurückzukehren.
Die Rückreise führte ihn zu seinem Onkel, dem Bruder seiner Mutter in Kotzau bei Hof. Es stand immer noch im Raum, dass er als ältester Sohn seines verstorbenen Vaters die Herrschaft Wiesenburg weiterführen sollte. Das lag nicht in seinem Interesse. Deshalb überließ er seinem jüngeren Bruder das Erbe und erwarb mit der ausgezahlten Erbsumme die halbe Herrschaft Auerbach/Göltzsch, um sich weiterhin auch juristisch betätigen zu können.
Bei der Zusprechung des Lehns in Dresden lernte er die junge Adelige Barbara v. Schönburg kennen. Er heiratet sie und lebte zunächst auf der Burg in Auerbach. Mit dem gemeinsamen Besitzer der Herrschaft v. Hermannsgrün auf Göltzsch kam es hinfort im Dauerstreit. Seine an die kurfürstliche Kanzlei gerichteten, hervorragend begründeten Anklageschriften, führten schließlich zum Vollbesitz der Herrschaft Auerbach/Göltzsch. Im Jahre 1513 erhielt er die Ernennung zum kurfürstlichen Rat von Friedrich III., dem Weisen. 1517 betraute man ihn mit den Aufgaben des Amtshauptmannes von Grimma.
Bei der Disputation zwischen Dr. Eck, dem Verfechter des Katholizismus, und Luther, im Jahre 1519, stand er im Auftrag des Kurfürsten Friedrich III. Luther bei. Dabei gestand er Luther das Recht auf Verteidigung zu. Kraftvoll setzte er sich für die Rechte Luthers ein. Er war auch daran beteiligt, Luther das zugesagte „freie Geleit“ beim Verlassen des Reichstags in Worms zu sichern. Mit anderen zusammen brachte er Luther auf die Wartburg. Dort übersetzte Luther das Neue Testament nach einer Beratung mit dem Planitzer in die Sächsische Amtssprache. Auf diese Weise wurde diese zur Deutschen Hochsprache.
Im Jahre 1521 wurde Hans v.d. Planitz zum kursächsischen Vertreter im Reichsrat zu Nürnberg ernannt. Dabei wurde auch Kaiser Karl V. auf ihn aufmerksam. Er verlieh ihm 1522 eine Adelserhöhung. Damit durfte sich Hans v.d. Planitz und seine Nachkommen künftig Edle (nobliores) nennen.
1528 wurde Hans zum kurfürstlichen Vertreter im Nürnberger Reichsrat ernannt. Um den Frieden zu sichern, wurde er im gleichen Jahr als Gesandter vom nunmehrigen Kurfürst Johann zum Böhmischen König geschickt, 1533 wurde er zum Oberhofrichter von Altenburg ernannt. 1535 wurde er zum kursächsichen Beisitzer beim Reichskammergericht in Speyer berufen. Seine lezte Amtstätigkeit verbrachte er mit dem Schlichten von Streitigkeiten zwischen Kurfürst Johann Friedrich v. Sachsen und Herzog Georg v. Sachsen. Dabei erlag er im Weimarer Schloss 1535 einem Schlaganfall.
Zwei seiner Söhne teilten sich nach ihrem Mündigwerden die Herrschaft Auerbach/Göltzsch. Georg erhielt dabei Auerbach und Balthasar die Besitzung Göltzsch. Seine Witwe Barbara bezog das Schößchen in Rodewisch als Witwensitz.weiterlesen
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