Das vorliegende Buch präsentiert den in zwei Handschriften überlieferten Passionstraktat, für den 1495 Barbara Grünenbächin als Schreiberin zeichnet. Im Unterschied zu anderen Passionsdarstellungen verzichtet dieses Œuvre auf die Figuralexegese und enthält nur zwei explizite Berufungen auf Autoritäten. Sein individuelles Gepräge erfährt es durch die detailorientierte Ausmalung des Leidens Christi und die Veranschaulichung der Einbezogenheit, der Aktivität und des Mitleidens Marias. Seine markante Eigendynamik gewinnt es maßgeblich durch einige aus anderen Werken bisher nicht bekannte Motive. Der selbständige Umgang mit den Evangelien, die Anordnung der Informationen, die Weglassungen und Hinzufügungen werden im Ausgabentext durch die synoptische Darstellung sichtbar.weiterlesen