Das Lektionar von St. Petersburg
Produktform: Buch / Leder / Künstler. Einbd.
Das Lektionar von St. Petersburg – auch Lektionar von Trapezunt genannt – gilt als ein Juwel der byzantinischen Kunst. Es ist eine geheimnisvolle Handschrift mit bewegter Geschichte, die in Trapezunt, an der Schnittstelle zwischen zwei Kulturen am Schwarzen Meer, der byzantinischen und der osmanischen, über die Wirren der Kreuzzüge und der osmanischen Eroberungen hinweg gehütet wurde.
Das „Goldene Evangeliar“, wie es wegen seiner reichen Ausstattung mit Gold auch genannt wird, ist in der 2. Hälfte des 10. Jh.s entstanden. Der Auftraggeber ist unbekannt, jedoch sprechen die reiche Verwendung von Gold und die hohe Kunstfertigkeit in der Ausführung für eine hochgestellte Persönlichkeit.
Im Jahre 1223 war es als Votivgabe von Andronikos Gidon der Gottesmutter in der nach ihr benannten Kathedrale Theotokos Chrysokephalos („Goldköpfige Gottesmutter“) dargebracht worden. Dort war es bis in die Mitte des
15. Jh.s ein wesentlicher Bestandteil der orthodoxen Liturgie.
Große Wertschätzung genießt das Lektionar vor allem wegen seiner künstlerisch überaus wertvollen Miniaturen. Sie sind auf beinahe jeder Seite des Codex zu finden und illustrieren einzelne Episoden aus dem Evangelium. Doch auch der Text, der in griechischer Sprache verfaßt ist, verdient gebührende Beachtung. Er ist sehr alt und grammatikalisch außerordentlich exakt.weiterlesen
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