Nur selten sind Dokumente über privatwirtschaftliches Handeln aus früheren Zeiten in großer Zahl erhalten, da die Dauer ihrer Rechtsgültigkeit meist zu gering war. Das Lübecker Niederstadtbuch aus dem 14. Jahrhundert verzeichnet indes eine Vielzahl von Niederschriften zwischen Geschäftspartnern, die zur erhöhten Rechtssicherheit den Gang vor den städtischen Notar wählten. Die vorliegende kommentierte Edition umfasst etwa 8.000 in Latein abgefasste Urkunden aus den Jahren 1363–1399. Zu dieser Zeit befand sich die Hanse auf dem Höhepunkt ihrer politischen Macht, so dass sich der relevante geographische Rahmen von Brügge, Aberdeen, Bergen, Stockholm, über das Baltikum bis nach Novgorod und in südlicher Richtung über Niedersachsen und Westfalen nach Köln, Frankfurt, Nürnberg, Venedig und Alexandria erstreckt. Neben geschäftlichen Vereinbarungen und Transaktionen werden auch familiäre Rechtsakte dokumentiert. Für weitere Forschungen ist nicht zuletzt die Fülle an bezeugten Beinamen und Verwandtschaftsbeziehungen von großer Bedeutung.weiterlesen