Das Menschenbild in der Soziologie
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Weitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/ghv_txt/mayntz01.html
Die Soziologie, so möchte man meinen, kann weniger als fast alle anderen Wissenschaft ohne ein Bild von der Natur des Menschen auskommen, ist ihr Thema doch das Handeln von Menschen und die von Menschen gebildeten Gruppen, sozialen Strukturen und Systeme. Angesichts dessen ist es interessant, wenn sich bei näherem Zusehen ergibt, dass die Soziologen mit ganz wenigen Ausnahmen einen psychologischen Reduktionismus, d.h. die Erklärung sozialer Tatbestände durch spontane menschliche Verhaltensdispositionen und Eigenschaften, ablehnen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Soziologie ohne ein Bild vom Menschen auskommt. Zwar betrachten keineswegs alle Soziologen reale Menschen als Element der von ihnen analysierten sozielen Systeme. Wo dies jedoch geschieht oder wo zumindest soziales Handeln gewissermaßen als soziologisches Elementarteilchen gilt, kommt die Soziologie nicht ohne eine wie auch immer rudimentäres Bild vom Menschen aus. Allerdings gibt es in der Disziplin keine Einigkeit darüber, welche menschlichen Eigenschaften für die Soziologie von zentraler Bedeutung sind. Hier steht schon seit länger der homo sociologicus, der sein Handeln an sozialen Normen orientiert, dem homo oeconomicus gegenüber, der zwecks Mehrung des eigenen Nutzens rational zwischen verschiedenen Handlungsalternativen auswählt. Mehrheitlich jedoch wird in der Tradition Max Webers der Mensch in seiner Grundorientierung als weniger festgelegt gesehen, und man versucht sein Handeln, und was daraus an sozialen Ereignissen und Prozessen folgt, auf die Wirkung äußerer sozialer Faktoren zurückzuführen. Damit betont die Soziologie am Ende jene Züge, die den Menschen zu einem sozialen, zur Gruppen- und Gesellschaftsbildung fähigen Wesen machen.weiterlesen
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