Das Mutterfell, der ererbte Pelzmantel wird zum Ort der Suche nach den Spuren des Lebens der verstorbenen Mutter. Als junge Frau lebte sie als Säuglingsschwester in der Schweiz und arbeitete in privaten Haushalten. In den Briefen ihrer Freundin Hanne entfaltet sich das Leben der beiden jungen Frauen, die nicht nur auf der Suche nach „dem Richtigen“ sind. Sie sprechen über ihren Alltag, den Beruf, ihre Geldsorgen und andere Nöte. Und sie sprechen über ihre Wünsche und Träume, wollen reisen, frei sein. Und dabei sind sie sich der Einschränkungen bewusst, denen die Frauen der Nachkriegszeit unterworfen waren, denn sie ecken immer wieder an, auf ihrem Weg, sich selbst zu finden.
Eingeleitet wird das Mutterfell von einem philosophisch-poetischen Essay der Autorin, in dem Bettina Schmitz auf die kulturelle und persönliche Bedeutung der Mutter eingeht, und darauf, wie sich die Sichtweise auf die eigene Mutter verändert, wenn man selbst Mutter ist. Die feministische Frauenforschung arbeitet das Mutterthema seit vielen Jahren auf, und es gibt inzwischen zahlreiche Publikationen dazu. Doch die Auseinandersetzung mit der eigenen, mit der Mutter, ist ein Prozess, der nicht abgeschlossen ist, der immer weitergeht.weiterlesen