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Das psychiatrische Aufschreibesystem

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Die Psychiatrie entwickelte im Ausgang des 19. Jahrhunderts ein komplexes Aufschreibesystem. Die Beiträge dieses Bandes zeichnen nach, wie diese psychiatrischen Aufzeichnungspraktiken zugleich Wissen formieren, Machtkonstellationen errichten und Ontologien des Wahnsinns herstellen. In den Verfahren des Notierens, Ordnens und Schreibens lässt sich eine Eigenlogik des Beobachtens, Sammelns, Protokollierens, Begutachtens und Interpretierens in der Psychiatrie freilegen. Schreibakte werden zumeist von der Verwaltung in Gang gesetzt, eröffnen der Psychiatrie Zugang zur juristischen Dienstbarkeit und beschleunigen die interne Ausdifferenzierung der Disziplin. Schreibszenen wirken auf die Äußerungen der Patienten zurück und reizen wiederum Phänomene an, die ihrerseits aufgezeichnet werden. So entsteht eine Dynamik, welche das Fach vorantreibt, seine Position in der Gesellschaft austariert, einmal gefundene Differenzierungen permanent über sich hinaus treibt und Klinik, Forschung und gesellschaftliche Praxis zu einem unabschließbaren Projekt geraten lässt.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-7705-5773-8 / 978-3770557738 / 9783770557738

Verlag: Brill | Fink

Erscheinungsdatum: 26.10.2015

Seiten: 271

Auflage: 1

Beiträge von Birgit Stammberger, Volker Hess, Sophia Könemann, Marietta Meier, Petra Fuchs, Wolfgang Rose, Sophie Ledebur, Rupert Gaderer, Max Gawlich, Novina Göhlsdorf, Johannes Kassar, Sonja Mählmann
Herausgegeben von Armin Schäfer, Cornelius Borck

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