Das kostbare Reichenauer Evangeliar zählt zu den berühmtesten und unbestreitbar hochrangigsten Werken der ottonischen Zeit, die ihren Weg in die Bayerische Staatsbibliothek gefunden haben. Zusammen mit dem Evangeliar Ottos III. und dem Perikopenbuch Heinrichs II. gehört der Codex zu den zehn künstlerischen Hauptwerken der Reichenauer Malschule, die seit Ende 2003 im Register Memory of the World der UNESCO eingetragen sind. Die drei Münchener Codices besitzen noch ihre originalen Prachteinbände.
Das Reichenauer Evangeliar besteht aus 266 Pergamentblättern (258 Blätter, 3 leere Anfangs- und 5 leere Schlussblätter). Jedes Blatt ist etwa 30,5 cm hoch und 23,5 cm breit. Der Text wurde in Minuskel von zwei Schreibern geschrieben (Handwechsel auf 247r).
Ausstattung: Auszeichnungsschriften in mennigroter und brauner Kapitalis, Unziale und Rustika. Mennigrote (selten goldene) Initialmaiuskeln. 79 Initialen. 12 Kanontafeln. 1 Textzierseite. 4 Initialzierseiten. 5 Miniaturen.weiterlesen