Vergessen ist das Römische Haus zu Leipzig. 1904 fiel es dem Abrisshammer zum Opfer. Es stand dem großstädtischen Ausbau von Peterssteinweg und Härtelstraße im Wege.
Der Autor verband seine Bemühungen um den Verbleib und die Restauration der zwei 1990 überraschend wiederentdeckten „Aschenbrödelbilder“ aus dem Römischen Haus mit der Suche nach weiteren Spuren zur Geschichte des Gebäudes.
Das Buch führt jedoch mit seinen meist ganzseitigen, farbigen Abbildungen und den illustrativ verfassten Texten nicht nur zu dem verlorenen Kleinod mit seiner Entstehung und seiner einzigartigen künstlerischen Gestalt, sondern auch in eine Zeit des geistigen Aufbruchs. Denn das Haus war Mittelpunkt eines gesellschaftlich regen Lebens, in dem Persönlichkeiten von europäischem Rang ein und aus gingen. Dazu gehörten u. a. der Verleger Hermann Härtel, die Pianistin Clara Schumann, die Komponisten Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy, der Theologe Karl Hase, der Jurist Carl Georg von Wächter, der Philosoph Hermann Weiße, der Schriftsteller Gustav Freytag, der Buchhändler Friedrich Dürr und Gustav Theodor Fechner, ein berühmter Physiker. Das Haus öffnete seine Türen in einer Zeit humanistischen Strebens, in der sich die Gespräche weniger um Aktienkurse drehten, sondern um liberale Erneuerung und Förderung der Kulturlandschaft.weiterlesen