Starez Isidor war ein lebendiger Vertreter der orthodoxen Tradition im Heiligen Russland. Er strahlte christusähnliche Liebe und kindliche Einfachheit aus, lebte in einer anderen Welt und stand doch mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Er gehörte zu jenen, die Christus Das Salz der Erde nannte, eine jener seltenen ehrwürdigen Erscheinungen der frühen Kirche. Als ein prophetischer Zeuge der Kirche sagte er die Russische Revolution und das zweite Zeitalter der Katakomben voraus.
In Das Salz der Erde wurden das Leben und die Persönlichkeit Starez Isidors mit bemerkenswerter Klarheit von seinem geistlichen Sohn, dem Neumärtyrer Pawel Florenski (1882–1937), dargestellt. Florenski, der gerne als „russischer Leonardo da Vinci“ bezeichnet wird, war eine faszinierende und in der russischen Geschichte einzigartige Persönlichkeit. Er war ein Meister der unterschiedlichsten Disziplinen und gleichzeitig Religionsphilosoph, Dichter, Linguist, Kunsthistoriker, Schriftgestalter, Physiker, Astronom, Mathematiker, Elektroingenieur, Biologe, Botaniker und Erfinder. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts machte er mehrere wichtige wissenschaftliche Entdeckungen und schrieb Aufsätze, die die Entwicklung der Kybernetik (Computer) vorwegnahmen.
In Das Salz der Erde verbindet Florenski auf liebevolle Weise den analytischen Ansatz eines Wissenschaftlers mit dem „sehenden Herzen“ eines orthodoxen Starzen. Es gelingt ihm, sich direkt in die Welt des Altvaters Isidor zu versetzen, sodass wir am Ende des Buches das Gefühl haben, den Ältesten bereits als guten Freund zu kennen.weiterlesen