Das schwergeprüfte Gewissen
Ein Doku-Drama über die Anhörung von Kriegsdienstverweigerern und der Auseinandersetzung mit gewaltfreien Konfliktlösungen
Produktform: DVD video
Männer dreier Generationen haben sich in der Bundesrepublik Deutschland mit der Frage auseinandersetzen müssen, wie sie sich mit Blick auf die Wehrpflicht entscheiden. Das Grundgesetz schützte zwar ihre Gewissensentscheidung gegen den Dienst mit der Waffe, ist aber auch heute noch das einzige Grundrecht, dessen persönliche Geltung beantragt und begründet werden muss. Sehr früh hat die Evangelische Kirche Kriegsdienstverweigerer beraten und zu den mündlichen Verhandlungen begleitet. Zur Vermittlung der verhörähnlichen Verfahren wurde dabei gerne auf das Lesespiel „Das schwergeprüfte Gewissen“ von Gerold Jaspers zurückgegriffen.
Der gleichnamige Film taucht ein in die Situation einer mündlichen Verhandlung der 60er Jahre und lässt über Interviews Beteiligte aus Friedensbewegung und Evangelischer Kirche – Reinhard Becker, Renke Brahms, Ulrich Finckh, Günter Knebel, Karl Leonhäuser, Peter Tobiassen und Eva-Maria Willkomm – zu Wort kommen. Das geschieht durch eine thematisch, wie auch dramaturgisch abgestimmte Montage von Kammerspiel auf der einen Seite und Zeitzeugenaussagen auf der anderen. Durch diesen Wechsel entsteht eine Brücke über die Jahrzehnte der Kriegsdienstverweigerung in Westdeutschland und der Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt als Mittel von Politik. August Wohlgemut (Peter Elter) sieht sich in Begleitung des Pfarrers Kannegießer (Aljoscha Langl) in seiner Anhörung den Fragen des Vorsitzenden Dr. Hinz (Jürgen Wink), Regierungsrat Dr. Kunz (Alexander Weise) und Schlossermeister Meier (Manfred Wolny) ausgesetzt. Die Kommission soll sein Gewissen prüfen, wie es seit wenigen Monaten vom Gesetzgeber her verlangt wird. Wohlgemut wird während der Verhandlung über sein persönliches Umfeld befragt und warum er im Gegensatz zu seinem Vater nicht für seine Heimat in den Waffendienst eintreten will. Unterbrochen werden diese Filmszenen durch Interviewpassagen, die aus heutiger Sicht das damals Geschehene analysieren und dadurch aktuellen Bezug herstellen. Schlussendlich wirft der Film Fragen zur Auseinandersetzung mit Gewalt auf, die bis heute unsere Gesellschaft beschäftigen.weiterlesen