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Das Schwinden der Differenz

Postkoloniale Poetiken

Produktform: Buch

Wie beschreiben literarische Texte das Fremde? Diese zentrale Frage ‚postkolonialer‘ Literatur- und Kulturwissenschaft nach der Repräsentation von Alterität ist durch zwei weitere Fragen zu ergänzen: Welche Eigendynamik haben diese Inszenierungen? Und welche ästhetischen Konsequenzen? Die Auseinandersetzung moderner Literatur mit Andersheit (kulturell, sozial, geschlechtlich) ist nicht ideologisch geschlossen; sie läßt sich angemessener als dynamische Komplikation beschreiben: nicht allein als eine Konstruktion, sondern als ein „Schwinden der Differenz“. Und sie funktioniert nicht nur auf der thematischen Ebene, sondern auch poetologisch: in der literarischen Form. Als Fallbeispiele dienen vier Werke der literarischen Moderne, die Alterität in autobiographischen Genres anhand von Reisebewegungen konfigurieren: Alexander von Humboldts amerikanischer Reisebericht, Relation historique du Voyage aux Régions équinoxiales du Nouveau Continent (1814-1831), stellt in seiner Poetik die Möglichkeit, über den fremden Kontinent einen kohärenten Diskurs etablieren zu können, radikal in Zweifel. Bram Stokers Dracula (1897) beschreibt, wie der Vampir fiktional hervorgebracht, imaginär bekämpft und kulturell verunmöglicht wird. Ernst Jüngers In Stahlgewittern (1920) codiert den Krieg in bildlichen Sequenzen, deren Widersprüchlichkeit als Symptom einer Verunsicherung lesbar ist. Und Jean Genet schildert im Journal du voleur (1949), wie der Versuch, sich selbst als Außenseiter der Gesellschaft zu definieren, in Aporien gerät.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-89528-715-2 / 978-3895287152 / 9783895287152

Verlag: Aisthesis

Erscheinungsdatum: 02.01.2009

Seiten: 364

Autor(en): Oliver Lubrich

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