Musikfestivals sind Beschleunigungsmomente der sozial-ökologischen Transformation von Gesellschaften. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Untersuchung, die 2017 bei einem der größten, kommerzialisierten und unpolitischen Open-Air-Rockmusik-Festivals in Deutschland, dem Hurricane-Festival, durchgeführt wurde. Die Studie entlarvt das Festivalpublikum als eine temporäre Gemeinschaft, welche sich unter Rahmenbedingungen formiert, die unterschiedlich von denen im Alltag sind. Über Faktoren wie Entschleunigung, selbsterweiternden Eskapismus, Aufmerksamkeitsverschiebung, Entkopplung vom sozialen Status und Selbstwirksamkeitserfahrungen kann innerhalb dieser Gemeinschaft ein habitueller Grundmodus ausgemacht werden, welcher im Sinne der Soziologie von Weltbeziehungen nach Hartmut Rosa als resonant bezeichnet werden kann. Resonanz wird hier als mögliches Schlüsselelement der sozial-ökologischen Transformation herausgestellt.weiterlesen