Noch Fragen? 0800 / 33 82 637

»Das verkehrte England«

Visuelle Stereotype auf Postkarten und deutsche Selbstbilder 1899-1918

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Wie hängt die Entwicklung von Stereotypen in neuen Bildmedien mit dem Aufschwung nationalistischer Gemeinschaftsvorstellungen zusammen? Angesichts komplexer globaler Verflechtungen haben derzeit vereinfachende Welterklärungen Hochkonjunktur. Die Kommunikationsmedien verändern sich radikal und dabei avanciert Nationalismus zum Massenphänomen: Diese höchst aktuellen Phänomene begleiteten bereits den kolonialistisch geprägten Globalisierungsschub um 1900. Maren Jung-Diestelmeier untersucht mit der Bildpostkarte ein damals neues Medium und beleuchtet das Zusammenwirken von Bildproduktion, wachsender medialer Teilhabe und der Entwicklung visueller Stereotype und Feindbilder. Ab 1899 ermöglichten Postkarten erstmals breiten Bevölkerungsschichten eine bildgestützte Kommunikation über das Weltgeschehen. Die Auseinandersetzung mit dem Vorbild und Rivalen England dominierte deutsche Postkartenbilder und wurde zum zentralen Faktor kollektiver Gemeinschaftskonstruktion. Das Medium standardisierte und popularisierte anti-englische Bildstereotype massenhaft. Dieser Prozess verlief keinesfalls ungebrochen und widerspruchsfrei. Gerade in seiner Ambivalenz erweist er sich aber als zentrale Voraussetzung für die Anschlussfähigkeit anti-englischer Kriegsfeindbilder 1914 und prägte den deutschen Nationalismus über 1918 hinaus.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-8353-3091-7 / 978-3835330917 / 9783835330917

Verlag: Wallstein Verlag

Erscheinungsdatum: 02.10.2017

Seiten: 550

Auflage: 1

Autor(en): Maren Jung-Diestelmeier

49,90 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand

lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage

zurück