Die Stadt Berlin, die heute für alle als ein bunter, quirliger Hotspot gefeiert wird, ist nicht das Thema meines Buches. Vielmehr habe ich versucht, das Berlin wieder aus dem Vergessen hervorzuholen, das nicht mehr existiert.
Es ist ein Berlin mit herber Schönheit, voller Narben, geschlagen durch Krieg, Ideologien und Machtspiele. Eine Stadt, die sich der gängigen Meinung entzieht, ständig laut und hektisch sein zu müssen. Vor gerade einmal einer Generation präsentierte sich Berlin vielmehr als ein im morbiden Charme erstarrtes Gemeinwesen, das von seinen Bewohnern liebevoll als solches akzeptiert wurde.
Wie ein Palimpsest sind unter den neuen, großartigen Strukturen noch Reste der alten Berliner Lebenswelt zu erkennen. Diese Lebenswelt war eine wesentliche Basis für die heutige Anziehungskraft der wieder vereinigten Stadt. Sie ist nur auf dem ersten Blick verschwunden. Wer sich die Mühe macht, den alten Spuren zu folgen, wird es nicht bereuen. Ein faszinierendes Mosaik entsteht im Kopf. Ein paar Mosaiksteinchen steuert dieses Buch sicher dazu bei …weiterlesen