Datenschutz in der ärztlichen Praxis
Leitfaden zur DS-GVO und dem BDSG mit Praxistipps, Musterdokumenten und Checklisten
Produktform: E-Buch Text Elektronisches Buch in proprietärem
Nach einer Einführung zum Datenschutz in der ärztlichen Praxis von Schütz, der zentrale Begriffe,
das Anliegen des Datenschutzes und die Besonderheiten des Datenschutzes für Ärzte herausstellt
(Kap. 1), stellen Halbe/Ippach dar, für wen und wo die DS-GVO gilt, wie die EU-Verordnung durch die
sog. „Öffnungsklauseln“ ihren Weg in das deutsche Regelungssystem findet und unter welchen
Gesichtspunkten der Arzt für die Patientendatenverarbeitung verantwortlich ist (Kap. 2).
Im Anschluss daran stellt Dochow die Grundprinzipien der Datenverarbeitung vor, die für das
Verständnis des Datenschutzes von grundlegender Bedeutung sind (Kap. 3). Dazu gehört neben dem
zentralen Zweckbindungsgrundsatz zum Beispiel das Verbot mit Erlaubnisvorbehalt, wonach die
Verarbeitung von Gesundheitsdaten nur ausnahmsweise erlaubt ist. Viele in der europäischen und
deutschen Rechtsordnung verstreute Regelungen gestatten die Datenverarbeitung in
Behandlungskontexten. Dochow und Schröder bringen hier Licht in das dunkle Feld des
hochkomplexen Gesundheitsdatenschutzrechts: Die allgemeinen rechtlichen Grundlagen der
Verarbeitung von Gesundheitsdaten (Kap. 4.2) werden von Dochow ebenso beleuchtet wie die
wichtigsten bereichsspezifischen Vorschriften (Kap. 4.3). Schröder stellt die speziellen
Rechtsgrundlagen im vertragsärztlichen Bereich vor (Kap. 4.4) und Dochow befasst sich im Anschluss
mit der Einwilligung und unterbreitet ein Muster für eine Einwilligungserklärung (Kap. 4.5).
Ein Thema, das in jüngerer Vergangenheit für größere Verwirrung gesorgt hat, behandelt Schütz,
wenn er sich der Auftragsverarbeitung zuwendet. Hier war die Reichweite diskutiert und fraglich
geworden, welche Dienstleister nunmehr als Auftragsverarbeiter einzuordnen sind. Schütz verhält
sich zu Besonderheiten in der ärztlichen Praxis ebenso wie zu den Pflichten und den vertraglichen
Regelungen, welche berücksichtigt werden müssen, wenn Ärzte Auftragsverarbeiter heranziehen
wollen (Kap. 5).
Eine essentielle Grundpflicht im Bereich des Datenschutzes ist die Führung eines Verzeichnisses von
Verarbeitungstätigkeiten, weil diese Übersicht wichtiger Ausgangspunkt für die Erfüllung weiterer
datenschutzrechtlicher Pflichten sein kann. Hübner legt dar, wie Ärzte oder Geschäftsführer in
anderen Gesundheitseinrichtungen ein solches Verzeichnis anlegen sowie führen und sich damit
zugleich ihrer Datenverarbeitungsprozesse bewusst werden können. Ein Muster des Bayrisches
Landesamtes für Datenschutz und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) liefern
praxisgerechte Vorlagen (Kap. 6).
Eine neuartige Pflicht der DS-GVO scheint die Datenschutz-Folgenabschätzung zu sein. Dochow
beleuchtet, um was es sich hierbei handelt, wann diese Risiko-Folgenabschätzung durchzuführen ist
und benennt ihre Bedeutung vor allem für die Telemedizin. Am Ende des Kapitels stellt er eine Matrix
zur Dokumentation der Datenschutz-Folgenabschätzung zur Verfügung (Kap. 7).
Ein weniger neues, aber immerhin noch kontrovers diskutiertes Thema ist das zum betrieblichen
Datenschutzbeauftragten. Dochow legt dar, wann eine Pflicht zur Benennung eines
Datenschutzbeauftragten in der Arztpraxis besteht, welche Rechte und Stellung der
Datenschutzbeauftragte hat, welche Qualifikation er haben muss und was zu seinen Aufgaben zählt .
Ein Muster für eine Benennungsurkunde wird am Ende des Kapitels zur Verfügung gestellt (Kap. 8).
Was der Arzt als Arbeitgeber aus Sicht des Datenschutzes zu beachten hat, behandeln Halbe/Schütz.
Der Beschäftigtendatenschutz, namentlich Regelungen, welche die Datenverarbeitung für Zwecke
des Beschäftigungsverhältnisses erlauben, und Betroffenenrechte der Beschäftigten sind Gegenstand
dieses Kapitels (Kap. 9).
Eine der wichtigsten Anliegen des europäischen Gesetzgebers mit der DS-GVO war die Stärkung der
Betroffenenrechte. So soll vor allem die Transparenz bei der Datenverarbeitung erhöht werden,
indem umfassende Informationspflichten bestehen und Patienten Auskunft über ihre Daten oder
deren Löschung verlangen können. Die verschiedenen Betroffenenrechte von Patienten stellt
Schröder vor (Kap. 10).
Anschließend legt Dörfer die Grundzüge der ärztlichen Schweigepflicht dar, welche immer neben
dem Datenschutz zu beachten sind. Gegenstand und Reichweite der Schweigepflicht sind ebenso
Gegenstand des Kapitels wie Einschränkungen der Schweigepflicht z.B. durch die
Schweigepflichtentbindung oder gesetzliche Offenbarungspflichten oder -befugnisse. Berücksichtigt
wird auch die Neuregelung, welche es ermöglicht hat, dass Ärzte externe Personen oder
Unternehmen zur Unterstützung des Praxisbetriebs einsetzen, ohne sich dabei wegen des Bruchs der
Schweigepflicht strafbar zu machen (Kap. 11).
Die Sicherheit der Verarbeitung und die praxisinterne Datenschutzrichtlinie sind Gegenstand des von
Strüve behandelten Kapitels, in dem er die wichtigsten technisch-organisatorischen Maßnahmen zur
Umsetzung der Datensicherheit in der ärztlichen Praxis darstellt. Unterbreitet wird unter anderem
ein Muster für eine praxisinterne Datenschutzrichtlinie und für ein Verzeichnis der allgemeinen
technisch-organisatorischen Maßnahmen (Kap. 12).
Wenn dennoch etwas schiefgeht und es zu Datenschutzvorfällen, d.h. sog. Datenpannen kommt,
muss schnell und richtig reagiert werden. Strüve stellt dar, wann ein Datenschutzvorfall vorliegt,
welche Maßnahmen zu ergreifen sind und wie und bis wann eine Mitteilung an die
datenschutzrechtliche Aufsichtsbehörde zu erfolgen hat. Ein Muster steht auch hierfür zur
Verfügung. Wer seiner Pflicht zur Meldung einer Panne nachkommt, darf natürlich nicht
strafrechtlich verfolgt werden. Daher werden auch Beweisverwertungsverbote thematisiert
(Kap. 13).
Damit das Datenschutzanliegen seine Wirksamkeit entfalten kann, bedarf es seiner Durchsetzung.
Einer nicht länger bedeutungsarmen Seite des Datenschutzes wenden sich in diesem Zusammenhang
Halbe/Ippach zu: Sie stellen die Sanktionsmaßnahmen nach der DS-GVO, wie Geldbußen und weitere
aufsichtsbehördliche Abhilfemaßnahmen, vor. Im Fokus steht auch der Datenschutzverstoß durch
Praxismitarbeiter oder einen externen Auftragsverarbeiter. Umfang und Grenzen der
Sanktionsmöglichkeiten nach der DS-GVO werden ebenso betrachtet wie weitere
aufsichtsbehördliche Abhilfemaßnahmen. Schließlich wenden sie sich auch der Thematik des
Schadensersatzes und der Haftung zu (Kap. 14).
Sanktionen und Haftung lassen sich auch durch einen guten Kontakt zu Aufsichtsbehörden
vermeiden. Daher befasst sich Hübner im letzten Kapitel mit dem Umgang mit der Aufsichtsbehörde
für Datenschutz, wobei deren Aufgabe zur Aufklärung und Beratung ebenso thematisiert wird wie
deren Befugnisse gegenüber Ärzten. Dabei sind gerade bei Berufsgeheimnisträgern die betrachteten
Beschränkungen der Befugnisse der Aufsichtsbehörde von Bedeutung, damit das Patienten-Arzt-Geheimnis ein solches bleibt (Kap. 15).weiterlesen
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