De civitatibus Isidis
Ägyptische Kulte in der Zweiten Sophistik zwischen Diskursen, Vergesellschaftungsformen und Identitäten
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Ägyptische Götter und besonders Isis haben mehr Spuren in der griechisch-römischen Antike hinterlassen, als man vermuten mag. In den ersten drei Jahrhunderten n. Chr. stiegen die Kulte zu einem Phänomen in der Religionslandschaft der Oikoumene auf, das seinesgleichen sucht. Bezeugt wird dies nicht nur durch Hunderte Inschriften, sondern vor allem auch durch zwei Meisterwerke klassischer Literatur: Plutarchs De Iside et Osiride und den Metamorphoseon Libri XI des Apuleius.
Beide Texte müssen in der Synopse und gemeinsam mit den Inschriften gelesen werden, um die Bedeutung des Kultes für Anhänger und die Kult(ur)geschichte der Kaiserzeit ermessen zu können. Warum stellt Plutarch die Anhänger der Isis als mustergültige pepaideumenoi heraus? Was verleitet Apuleius im Gegenzug, den Kult in Rom zum Finale seiner Satire zu machen?
Ägyptische Kulte in der Oikoumene waren viel mehr als nur »orientalische Kulte«, als die sie oft neben andere Kulte wie die des Mithras oder das parallel aufkommende Christentum gestellt werden. Vielmehr waren die Kulte der Isis und anderer Gottheiten aus Ägypten Gesellschaften, in denen soziale Aufsteiger Platz fanden, sich religiös und kultisch zu organisieren und zu verwirklichen. Durch den Zufall der römischen Geschichte war dies im Westen weitestgehend frei von direkter aristokratischer Kontrolle möglich. Im Osten hingegen waren die Kulte oft passend in die lokalen Kultgefüge integriert. So sind die Schriften von Plutarch und Apuleius nicht nur Zeugnisse von Kultpraktiken, sondern auch Dokumente unterschiedlich verlaufener Integrationsgeschichte und Wegbereiter für den Umgang mit sozialen und religiösen Minderheiten auch in späteren Zeiten.weiterlesen
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