Dealer und Kunden im Theater
Bei Koltès und Brecht
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Dealer-Kunden-Welt ist ein sonderbarer Kosmos mit vielfältigen Betrugsmechanismen. Diese Mechanismen kommen sowohl in der so genannten „Illegalen Unterwelt“ als auch in der so genannten „Legalen Oberwelt“ zum Tragen - vorzugsweise in der spezifischen Sprache von Dealern und ihren Kunden.
Einen kunstvoll überhöhten Ausdruck findet diese Sprache in einem der bedeutendsten Texte der Theatergeschichte, der 1986 erstmals in Paris erschienen ist: In der Einsamkeit der Baumwollfelder. Es handelt sich um ein Stück des französischen Autors Bernard-Marie Koltès, der einige Zeit seines Lebens im Dealermilieu verbracht hat. Darin spiegelt sich ein wortgewaltiger Handel um eine geheimnisvolle Ware, die bis zum Schluss nicht offenbart wird. Der nicht stattfindende Deal wird zur Symbol-“Handlung“ für eine in die Leere und Einsamkeit führenden Kommunikation sowie für die Verweigerung einer Deal-Kommunikation. Regisseure in einer Vielzahl von Ländern haben Koltès Theatertext sehr unterschiedlich interpretiert und in Szene gesetzt, oft in engem zeitlichem Zusammenhang mit einem Stück des jungen Bertolt Brecht: Im Dickicht der Städte.
Anhand zweier, kontrovers diskutierter Theatertexte und deren Rezeption deckt Nicole Sandt in ihrem Buch theatergeschichtlich und zeitgeschichtlich relevante Prozesse auf. Mehrere Abbildungen von Inszenierungen beider Stücke (in Frankreich, Portugal, Amsterdam, England, Deutschland), viel sprechende, metaphorische Titelbilder von Programmheften sowie Fotos von Unter- und Oberwelten dokumentieren eindrucksvolle Dealwelten.weiterlesen
14,80 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand
lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage
zurück