DEM-based modelling of the structural, mechanical and electrical behaviour of lithium-ion battery electrodes
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Mit dem Ziel der weitreichenden Einführung einer umweltfreundlichen Alternative im Bereich
der Kraftfahrzeugtechnik, erlangten Lithium-Ionen-Batterien (LIB) besonders in den letzten
Jahren ein hohes Maß der öffentlichen, industriellen sowie wissenschaftlichen
Aufmerksamkeit. Hierbei liegt das grundlegende Bestreben darin, Fahrzeuge mit
konventionellen Verbrennungsmotoren zu ersetzten. Aber auch in einer Vielzahl weiterer
Gebiete, wie bspw. für transportable Elektronik, Fernsteuerungssysteme oder als Speicher für
Solarstrom, werden derartige Batteriesysteme eingesetzt. In diesem Zusammenhang ist es
leicht verständlich, dass die Anforderungen an LIB äußerst vielfältig sind und dass die laufende
Anpassung des Herstellungsprozesses an sich ändernde Bedürfnisse eine Herausforderung
darstellt. Dabei ist bekannt, dass die Mikrostruktur der Elektroden in einer LIB-Zelle
maßgeblich die Leistungsfähigkeit der Batterie bestimmt. Im Vergleich zu rein experimentellen
Untersuchungen, können diesbezüglich Modellierungs- und Simulationsansätze dazu
beitragen, Funktions-Eigenschafts-Beziehungen dieser Strukturen effizienter zu identifizieren
und zu verstehen, wodurch eine zielführende Weiterentwicklung und Optimierung von LIBElektroden
gewährleistet werden kann.
Die vorliegende Doktorarbeit setzt sich zum Ziel, basierend auf Simulationen mittels der
Diskrete-Elemente-Methode (DEM) einen mechanistischen Einblick in die strukturellen,
mechanischen sowie in die elektrischen Eigenschaften von LIB-Elektroden zu geben. Durch die
verknüpfende Implementierung eines Kontaktmodells zur Beschreibung des Aktivmaterials
(AM) mit einem Brückenmodell, durch welches die Additiv-Binder-Matrix repräsentiert
werden kann, wird ermöglicht, die mechanischen und elektrischen Pfade von einer derartigen,
partikulären Struktur zu untersuchen. In diesem Zusammenhang werden folgende Aspekte
umfassend betrachtet:
• Die Elektrodenstruktur: Die Partikelgrößenverteilung, Porosität, Dicke und
Zusammensetzung der Elektroden werden in die Simulationsumgebung integriert und
über experimentelle Methoden validiert. Infolge der numerischen Erstellung der
Elektroden, können mit Hilfe von Post-Processing-Tools relevante, strukturelle
Eigenschaften analysiert werden, wie beispielsweise die Porositätsverteilung, die
Koordinationszahl der AM-Partikel oder die Kontaktfläche zwischen den AM-Partikeln
und dem Stromsammler.
• Die mechanischen Eigenschaften der Elektroden: Die Verformung einzelner AMPartikel
wird unter äußerer Belastung experimentell untersucht und durch
Verwendung eines geeigneten Kontaktmodells sachgemäß in die Simulation integriert.
Aus der Untersuchung wird deutlich, dass sich für die AM-Partikel ein elastoplastisches
Kontaktmodell zur Beschreibung der Kraft-Weg-Verläufe als passend
erweist. Darüber hinaus wird die Abbildung der Additiv-Binder-Matrix als
Gesamteinheit über ein Brückenmodell realisiert, da hierdurch zusätzliche Kräfte und
Momente auf die AM-Partikel wirken können. Die durchgeführten Simulationen werden im Rahmen dieser Arbeit verwendet, um detaillierte Informationen über die
Entwicklung der Elektrodenstruktur entlang des Kalandrierprozesses zu erhalten. So ist
es möglich, den Einfluss der im Ausgangszustand vorhandenen, strukturellen und
mechanischen Eigenschaften auf das globale Elektrodenverhalten zu ermitteln.
Diesbezüglich wird vordergründig die Abhängigkeit der Porosität, der
Partikelgrößenverteilung und der mechanischen Eigenschaften des Bindemittels
betrachtet. Zusätzlich wird die Auswirkung einer mechanischen Beanspruchung infolge
einer äußeren Belastung und während der elektrochemischen Prozesse innerhalb der
Elektrodenstruktur untersucht. Hierzu wird ebenfalls die Möglichkeit des
Partikelbruchs von dem AM in Betracht gezogen, indem die Höhe der an den Partikeln
auftretenden Beanspruchungen in Bezug zu ihren Partikelfestigkeiten gesetzt wird.
• Die spezifische, elektrische Leitfähigkeit der Elektroden: Der Verbund bezüglich der
direkten Partikel- und Brückenkontakte innerhalb der Elektroden wird zusammen mit
dem inneren Partikelwiderstand betrachtet, um ein Netzwerk aus elektrischen
Widerständen zu erzeugen. Hierdurch kann die spezifische, elektrische Leitfähigkeit
von DEM-Elektrodenstrukturen bestimmt werden. Die elektrische Modellierung
ermöglicht es, nicht nur die Materialeigenschaften, sondern auch die Mikrostruktur
der LIB-Elektroden zu berücksichtigen.
Im Allgemeinen wird die vorgestellte DEM-Simulationsstrategie mit besonderem Schwerpunkt
auf die Untersuchung der Kalandrierung angewandt. Die Methode kann jedoch durch die
Kopplung mit zusätzlichen oder fortführenden Berechnungsansätzen möglicherweise auch auf
andere Prozesse wie die Trocknungs- oder Mischungsstufen übertragen werden. Die im
Rahmen dieser Arbeit vorgestellten Ergebnisse basieren teils auf eigenen Veröffentlichungen
[1-5], wobei auch neuere Erkenntnisse dargestellt werden.weiterlesen
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